Bei den routinemäßigen PCR-Tests war ein Konstanzer Akteur positiv getestet worden. „Alle anderen Spieler und Trainer wurden negativ getestet, befinden sich jedoch im Falle der Spieler ebenfalls schon in häuslicher Quarantäne“, teilte die HSG auf ihrer Homepage mit. Der betroffene Spieler weise keine Symptome auf.
Für den ASV Hamm-Westfalen bedeutet dies im Juni ausschließlich Englische Wochen bis zum Ende der Saison. „Für uns heißt das: Konstanz ist das achte Spiel im Juni“, sagt Michael Lerscht, und: „Und jetzt darf nichts mehr passieren. Wir hätten keine Option mehr, noch mehr zu verlegen.“
Im Juni sind bereits angesetzt: die Spiele gegen daheim Aue (Mittwoch, 2.), beim Dessau-Rosslauer HV (So./6.), gegen Bietigheim (Mi./9.), in Großwallstadt (So./13.), daheim gegen den VfL Lübeck-Schwartau (Sa./19.), die Partie beim HSV Hamburg (Di./22.) und zum Abschluss der Saison beim TuS Fürstenfeldbruck (Sa./26.). Bleiben eigentlich nur noch der 16. oder 17. Juni für die Tour an den Bodensee.
Erst einmal richtet Michael Lerscht den Blick aber auf den aktuellen Gegner, der sich eigentlich schon am 30. April in Werries vorstellen sollte, da aber ebenfalls eine Corona-Quarantäne über sich ergehen lassen musste.
„Das ist eine unangenehm zu spielende Mannschaft. Ihre 3:2:1-Deckung ist in der Liga nicht alltäglich und es ist schwer, sich darauf einzustellen. Sie sind da sehr giftig, das machen sie gut. Und Hüttenberg ist schnell unterwegs“, sagt der Hammer Trainer.
Auch deshalb kassierte der ASV im Hinspiel bei den weiterhin abstiegsbedrohten Mittelhessen eine 28:30-Niederlage. Ex-Erstligaspieler Stefan Kneer hatte in seinem Comebackspiel nach einjähriger Verletzungspause mit acht Toren ebenso entscheidenden Anteil an der ASV-Niederlage wie TV-Torhüter Nikolai Weber mit tollen Paraden in den entscheidenden Phasen. „Allerdings haben wir da deutlich zu viele Gegentore kassiert“, suchte Lerscht nach den Ursachen eher in den eigenen Reihen.
Der Trend spricht vor dem Hüttenberg-Spiel für die Gastgeber. Von den sechs Heimspielen seit Anfang März verlor der ASV lediglich das gegen den damaligen Spitzenreiter HSV Hamburg. „Daran sollte man anknüpfen“, sagt Michael Lerscht, dessen Team daheim zuletzt Bayer Dormagen mit 28:23 besiegt hatte und anschließend mit einem Mini-Kader trotz der 20:22-Niederlage beim Aufstiegskandidaten Nettelstedt-Lübbecke überzeugte. „Wenn wir den Kampf, den Teamspirit und die Leidenschaft wieder auf die Platte bringen, dann haben wir gute Möglichkeiten.“
Der Blick auf sein Aufgebot für das Hüttenberg-Spiel sei nebulös und vergleichbar mit dem Blick in eine Glaskugel: „Viele haben seit dem 18. April wegen der Quarantäne nicht mehr gespielt oder hatten Verletzungspausen. Und die Jungs aus dem Drittligateam hatten ihre Einsätze, aber vorher auch ein Dreiviertel Jahr nicht gespielt“, sagt Lerscht, und: „Da ergeben sich interessante Besetzungen, die vorher nicht geplant waren. Auch für Hüttenberg gibt es viele Fragezeichen.
Vor dem Abschlusstraining stand lediglich fest, dass Dauerpatient Sören Südmeier fehlt. Für welche Akteure es nach der coronabedingten Pause noch nicht reichen wird, war aber noch unklar. „Wir werden da nach wie vor kein Risiko eingehen“, sagt Lerscht. So ist für ihn in diesen schwierigen Zeiten vor allem eines wichtig: „Wir müssen uns davon lösen, nur die Anzeigetafel im Auge zu behalten. Die Jungs sollen Spaß haben am Handball.“ Dann geht vieles wie von selbst...