Tischtennis
Überraschung in Mainz stärkt beim TTC Grünweiß das Selbstvertrauen
Am ersten Meisterschaftstag in der 2. Tischtennis-Bundesliga musste Topfavorit TTC GW Bad Hamm auf Pavel Platonov sowie Vladislav Rukletsov verzichten und war beim Vizemeister FSV Mainz 05 plötzlich Außenseiter. Doch am Ende stand ein 6:2-Erfolg als Starthilfe für die neue Spielzeit.
Hamm – Geht nicht? Gibt‘s nicht. Als Topfavorit der 2. Tischtennis-Bundesliga war der TTC GW Bad Hamm von der Konkurrenz zwar auserkoren worden. Doch die personelle Entwicklung vor dem ersten Meisterschaftsspiel beim aktuellen Vizemeister FSV Mainz 05 hatte dafür gesorgt, dass die Grünweißen stattdessen als krasser Außenseiter und mit der Faust in der Tasche nach Rheinland-Pfalz gereist waren. Spitzenspieler Pavel Platonov und Vladislav Rukletsov hatten die Reise aus Weißrussland aufgrund der unsicheren Corona-Lage nicht antreten dürfen. Sie bekamen kein Visum.
Hammer Team auf den Punkt fit
Das Trainer-Duo Henk van Spanje und Wim van Breenen musste wegen erhöhter Corona-Zahlen in den Niederlanden ebenfalls passen. „Aufgrund dieser Voraussetzungen sind wir wirklich nicht davon ausgegangen, dort etwas zu holen“, versichert der GW-Vorsitzende Martin Vatheuer. „Zumal unser Nachwuchspieler Andre Bertelsmeier als vierter Mann in diesem Spiel allein aufgrund der TTR (Tischtennis-Ranglisten)-Punkte eigentlich aussichtslos war.“ Doch das neu formierte Hammer Team präsentierte sich an der Platte auf den Punkt fit.
15-Jähriger sorgt für die Überraschung
Gerrit Engemann, für Platonov an das obere Paarkreuz gerückt, wies mit seinem glatten 3:0-Auftaktsieg gegen Mainz-Spitzenspieler Simon Berglund den Weg. Und spätestens der 3:1-Erfolg des gerade erst 15 Jahre alten Bertelsmeier gegen Adrian Wiecek sorgte für die Initialzündung. „So etwas passiert alle Jubeljahre mal“, sagt Vatheuer. „Von daher hatten wir seine zwei Punkte geistig schon ad acta gelegt. Andres Sieg ist gar nicht hoch genug zu bewerten.“ Vier weitere Erfolge in Serie von den beiden belgischen Neuzugängen Olav Kosolosky und Laurens Devos sowie erneut Engemann sorgten für die vorzeitige Entscheidung. Und für eine prächtige Stimmung auf der Heimfahrt.
Aussicht auf Visa in dieser Woche
Da passt es ins Bild, dass die Aussichten für die kommenden Partien deutlich besser sind. Denn die Chance, im ersten Heimspiel gegen den BV Borussia Dortmund (11. Oktober/15 Uhr) auf Platonov und Rukletsov zurückgreifen zu können, ist deutlich gestiegen. „Beide haben die Aussicht, ab dieser Woche Visa zu bekommen“, hegt Vatheuer die Hoffnung, vor allem seine Nummer eins gegen den BVB an der Platte sehen zu können, schränkt aber im gleichen Atemzug ein: „Allerdings heißt das noch nicht, dass sie dann auch einreisen dürfen. Das entscheiden dann die deutschen Zollbeamten an der Grenze. Die haben immer noch die Berechtigung, die Einreise zu verweigern.“
Auch die Frage, ob es sich um ein Single- oder Multi-Visum handeln wird, ist noch zu klären. Nur mit der Multi-Variante wäre gesichert, dass Platonov mehrfach aus seiner Heimatstadt Minsk nach Hamm anreisen darf. „Wenn er nur einmal kommen darf, würden wir gucken, dass er hier bleibt für die Spiele, die in einem möglichst engen Zeitraum angesetzt sind“, so Vatheuer.
Pokal-Heimspiel gegen Grenzau am 4. Oktober
Ob der Weißrusse im Pokal-Heimspiel gegen den Erstliga-Vertreter TTC Grenzau am Sonntag, 4. Oktober (15 Uhr), eingesetzt wird, ist daher nicht sicher. Priorität hat der Ligabetrieb. „Im Pokal haben wir nicht unbedingt mit ihm geplant“, räumt Vatheuer ein. „Aber im Heimspiel gegen Dortmund, da sind wir schon auf ihn angewiesen.“