Jetzt hat die Mannschaft am Wochenende zwei Matchbälle, um den Traum vom vierten DM-Titel in Folge wahr werden zu lassen. „Im Optimalfall wollen wir das schon am Samstag perfekt machen“, betont Rindfleisch, dass sein Team nicht die volle Zahl der Spiele in der Best-of-three-Serie ausnutzen möchte. „Zwei Heimspiele hatten wir ja im Halbfinale. Das reicht, zumal wir in der Woche danach noch zwei Spiele im Pokal-Finale bestreiten.“
Sollte dem SK Germania am Samstag (15.30 Uhr/Glückauf-Halle) bereits die Entscheidung gelingen, würde es aber zunächst keine große Feier geben. „Ein Großteil der Mannschaft ist am Samstag zu verschiedenen Hochzeiten eingeladen“, sagt Rindfleisch. „Daher haben wir gesagt, dass wir erst nach den Pokalspielen feiern – egal wie es ausgehen wird.“
Wenn es am Wochenende mit dem erneuten Titelgewinn klappen sollte, hat der Germania-Torjäger, der vor vier Jahren aus Recklinghausen nach Herringen gewechselt war, großen Anteil daran. Mit 25 Toren wurde er nach der Hauptrunde zum wiederholten Mal Torschützenkönig in der Liga, im entscheidenden Match der Halbfinalserie war er es, der in der Verlängerung für den umjubelten 4:3-Siegtreffer gegen die IGR Remscheid sorgte. Großes Gewese macht er nicht darum: „Ich habe ja auch die entsprechenden Mitspieler, mit denen das leicht zu erreichen ist“, sagt er bescheiden.
Dass der Weg zum DM-Titel in dieser Saison gefühlt schwerer war, als in den Jahren zuvor, hat verschiedene Gründe. Zum einen ist die Liga zwar kleiner geworden, die Spitzenteams sind aber deutlich zusammengerückt. „Die anderen entwickeln sich auch weiter“, sagt der Offensivakteur. „Remscheid hat sich schon vor der Pandemie systemisch stark verändert, ist dadurch für uns unbequemer zu spielen. Walsum hat viele Spieler aus dem Ausland dazu bekommen, und die junge Cronenberger Mannschaft geht jetzt von der Altersstruktur auf Mitte 20 zu – die sind auch gewachsen.“
Dazu kommen die Unwägbarkeiten durch Corona und die Verletzung von Kevin Karschau, der mit einem Nasenbeinbruch einige Wochen ausfiel. „Wir waren sicher schon souveräner“, gibt Rindfleisch zu. „Aber wir sind immer noch Erster nach der Hauptrunde gewesen.“
An seiner Prognose für das Finale ändert das alles nichts: „Ich setze alles auf Sieg“, hat er keinen Zweifel daran, dass seine Mitspieler und er am Wochenende erneut jubeln. „Das hört sich vielleicht doof an. Aber wenn wir die Leistung vom Spiel in Cronenberg abrufen, stehen unsere Chancen ganz gut.“