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Rhynern verliert seinen Torjäger an Drittligisten und verpflichtet einen Rückkehrer

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Von: Patrick Droste

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Eduard Probst, gegen den SV Schermbeck zweimal erfolgreich, wird zum Drittligisten SC Verl wechseln.
Eduard Probst, gegen den SV Schermbeck zweimal erfolgreich, wird zum Drittligisten SC Verl wechseln. © Reiner Mroß/Digitalbild

Es war am letzten Spieltag noch einmal ein furioser Auftritt, den der SV Westfalia Rhynern beim 7:1 (0:0)-Heimsieg vor 523 Zuschauern über den SV Schermbeck hinlegte. Aber der Erfolg war durch die gleichzeitigen Dreier von Wattenscheid und Paderborn wertlos, so dass es nichts mit dem Aufstieg wurde. Zudem muss die Westfalia auch den Weggang von Mittelstürmer Eduard Probst verkraften.

Hamm – Den Bitten der Kinder konnte Eduard Probst nach der Partie nur schwer widerstehen. Sie wollten unbedingt sein Trikot haben. Und als der 21-Jährige, der beim 7:1 (0:0)-Heimsieg über den SV Schermbeck im letzten Saisonspiel der Fußball-Oberliga noch einmal zwei Treffer beigesteuert und damit 23 Tore auf dem Konto stehen hat, dieser Bitte nachgekommen war und mit nackten Oberkörper auf dem Rasen stand, kamen direkt die nächsten Nachwuchskicker, die ein Jersey des Mittelstürmers haben wollten. Denn diese Shirts wird es in der nächsten Saison nicht mehr geben. Eduard Probst wird genauso wie 30-Tore-Mann Hakan Sezer die Westfalia verlassen und in der kommenden Saison als Profi für den Drittligisten SC Verl auflaufen. „Ich bin Rhynern unglaublich dankbar, wie ich mich hier entwickeln konnte und dass sie mir diesen Wechsel ermöglicht haben“, sagte Probst, der am Papenloh eigentlich noch einen Kontrakt bis 2023 hat. „Ich freue mich jetzt riesig auf diese Herausforderung. Das ist einfach eine Riesenchance für mich.“

Andreas Kersting, der Sportliche Leiter, bestätigte den Wechsel und dass die Ostwestfalen eine entsprechende Ablösesumme zahlen werden. „Verl hat bei uns wegen Ede angefragt. Er wird uns verlassen. Über die Transfermodalitäten haben wir aber Stillschweigen vereinbart“, wollte Kersting keine Summe nennen, die der Drittligist für Probst auf den Tisch legen wird.

Zudem wird wohl auch Sezer Toy das Team von Trainer Michael Kaminski verlassen. „Mit hoher Wahrscheinlichkeit gehe ich zum TuS Bövinghausen“, sagte der 23-Jährige, der 2019 vom Bezirksligisten RW Westönnen nach Rhynern gekommen war. „Das ist natürlich schade, dass uns mit Hakan Sezer und Eduard Probst die beiden Toptorschützen und mit Sezer Toy der meiner Meinung nach beste Mittelfeldspieler der Liga verlassen. Das tut uns sportlich und menschlich weh“, sagte Innenverteidiger Tim Neumann. „Aber ich glaube, wir werden auch so wieder eine gute Truppe in der nächsten Saison haben. Der Stamm bleibt ja zusammen. Und dass uns Jungs in Richtung höherklassige Vereine verlassen, macht den SV Westfalia ja auch immer attraktiver.“

Trainer Kaminski, der nach der beeindruckenden zweiten Halbzeit seiner Mannschaft mit den Treffern von Probst (56., 75.), Sezer (80., 89.), Tom Franke (64.), Jan Kleine (78.) und Gianluca Di Vinti (79.) bei einem Gegentor von Timur Karagülmez (68.) einmal mehr sehr angetan war von der Heimleistung seiner Schützlinge, zeigte sich trotz der Abgänge im Hinblick auf die neue Saison sehr zuversichtlich. „Wir haben, auch wenn es mit dem Aufstieg letztlich nicht geklappt hat, mit 59 Punkten eine überragende Saison gespielt. Wir stehen vor einem FC Gütersloh, dessen Etat fünfmal so hoch ist wie unserer. Wir haben Lennard Kleine früh in der Saison verloren und haben nicht zwei neue Stürmer gekauft, sondern es mit unseren jungen Leuten aufgefangen – weil uns der Teamgeist so stark macht und sich bei uns keiner wichtiger macht als er ist“, sagte der Coach. „Klar verlieren wir mit Hakan und Ede 53 Tore. Aber mir ist da nicht bange. Wir werden wieder hart arbeiten und in der nächsten Saison in unserem Schmuckkästchen weiter tollen Fußball zeigen.“

Helfen wird dabei der 28 Jahre alte Lucas Arenz, der Rhynern 2019 in die Regionalliga Richtung SV Lippstadt 08 verlassen hatte und jetzt vom Ligakonkurrenten Holzwickeder SC zurück zur Westfalia kommt. „Mit seiner Erfahrung ist Lucas für uns eine große Verstärkung. Er will hier wieder mit seinen Freunden zusammenspielen“, sagt Kersting.

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