Am Ausgang der Partie gab es schon im Vorfeld wenig Zweifel. Dass IG Bönen sich keine Blöße geben würde, schien klar. Viele hatten zudem eine Klatsche für den gastgebenden Tabellenletzten erwartet. Das Spiel verlief zumindest in der ersten Hälfte aber keineswegs einseitig zu Gunsten des Favoriten. „Wir müssen uns früher belohnen. Wenn wir die machen, entsteht eine ganz eigene Dynamik“, ärgerte sich Cerci über die Großchancen seines Teams in der Anfangsphase. In der fünften Minute blieb Yasin Acar freistehend aus zehn Metern an TuS-Keeper Marco Behrend hängen. Semih Yigit hatte einen Befreiungsschlag geblockt und sofort gepasst. Zwei Minuten später scheiterten beide hintereinander nach gelungenem Vorspiel von Adem Cabuk. Kurz darauf traf Serhat Gün nach einem Solo nur die Latte. Wiescherhöfen war bis dahin chancenlos, kam kaum über die Mittellinie.
In der 25. Minute foulte Almin Spahic Wiescherhöfens Marcel Torkler. Den Freistoß trat Georgios Ghikas auf den zweiten Pfosten. Dort stand Uwechue mutterseelenallein und köpfte zum überraschenden 1:0 ein. Standesgemäß fiel die Antwort der Bönener aus. Rechtsverteidiger Ersin Kusakci ließ Dominik Sorge stehen. Sein Flankenball fand Cabuk, der aus spitzem Winkel zum 1:1-Ausgleich einschoss.
Fünf Minuten später hatte Uwechue das 2:1 auf dem Fuß, verzog aber aus 16 Metern. Danach traf Ismail Budak auf der anderen Seite per Kopf den Pfosten, bevor Uwechue erneut zum gefährlichen Abschluss kam und knapp das Ziel verfehlte.
Cerci brachte zur zweiten Halbzeit Ilker Algan für Samet Akyüz – ein Wechsel, der sich schon zwei Minuten nach Wiederanpfiff auszahlte. Budak köpfte eine Ecke von Cabuk mit Wucht zum 1:2 in den rechten oberen Torwinkel. Die Bönener zogen in der Folge ein Powerplay auf. Acar guckte in der 59. Minute Behrend aus und traf aus 20 Metern zum vorentscheidenden 3:1. Wiescherhöfens Offensive fand nicht mehr statt, alle elf Akteure hatten Abwehraufgaben zu erfüllen. Trotz zahlreicher Großchancen durch Acar, Gün, Hüseyin Kücük und Cabuk kamen die Gäste aber zu keinem weiteren Treffer mehr. „Da hat man schon die Klasse gesehen“, urteilte TuS-Rechtsaußen Thorsten Renk, während sein Kapitän Sorge zu Recht meinte, dass sie „andere Gegner mit dieser Leistung heute geschlagen hätten.“