Seit Jahren dümpelt der Verein, der 2008 aus der Fusion der SSG Hamm und des Post-SuS Hamm entstanden ist, in den Niederungen des Fußballs herum. Grewe selbst hatte vor einigen Jahren großen Anteil daran, dass zumindest der Sprung aus der Kreisliga C in die B geschafft wurde. „Wir waren schon damals nicht mehr die Jüngsten, hatten aber Lust, mit ein paar Freunden zusammen zu spielen, die vorher alle schon mal höherklassig unterwegs waren”, sagt Grewe, der in dem Jahr nach dem Aufstieg mit seinen Teamkollegen nur knapp am direkten Durchmarsch in die Kreisliga A gescheitert war. Lediglich aufgrund des besseren Torverhältnisses hatte am Ende der TV Germania Flierich-Lenningsen die Nase vorne und ließ die Hammer zurück in der Kreisliga B. „Danach ist die Mannschaft auseinandergefallen, und der SSV pendelt immer irgendwo zwischen Rang sechs und zehn”, sagt Grewe, der dies nun ändern möchte.
Sascha Raulf, der 1. Vorsitzende der Südener und seit über 30 Jahren mit Grewe befreundet, hatte ihn schon im vergangenen Jahr gefragt, ob er den Vorsitz der Fußball-Abteilung übernehmen wolle. Zuerst hatte Grewe noch abgesagt, nun aber ist er in Amt und Würden – und voller Tatendrang, den SSV breiter und vor allem erfolgreicher aufzustellen. „Der Verein hat ohne Frage viel Potenzial. Man muss nur die richtigen Leute ein bisschen anschubsen, damit wir Fahrt aufnehmen können“, sagt Grewe und weist gleich auf die guten Voraussetzungen des SSV hin: „Wir haben im Hammer Süden mit der Nähe zur Innenstadt und mit den vielen Schulen ein tolles Einzugsgebiet. Wir haben mit der Friesenkampfbahn und dem Platz an der Grünstraße zwei Rasenplätze, haben eine neue Flutlichtanlage und können einen kleinen Kunstrasenplatz für das Training nutzen. Und wir haben die Beachvolleyball-Plätze sowie ein modernes Vereinsheim, das wir derzeit ausbauen. Wir haben also alle Möglichkeiten.“
Derzeit hat der SSV allerdings nur sieben Mannschaften angemeldet: ein AH-Team, die Erste und Zweite sowie im Jugendbereich die C-, D-, E- und F-Junioren. Und genau hier sieht Grewe Handlungsbedarf. „Wir sind finanziell nun mal nicht auf Rosen gebettet. Wir sind ein Verein, der von seiner Jugendarbeit leben muss. Daher ist es wichtig, dass wir in jeder Altersklasse zumindest eine Mannschaft haben. Wir müssen den Jugendbereich einfach weiter ausbauen. Nur wenn man da gut aufgestellt ist, hat ein Verein Zukunftsperspektiven. Ein ganz großes Ziel wird es daher sein, eine A- und eine B-Jugend aufzubauen“, sagt er und fügt hinzu: „Wenn wir dann mehr Teams haben, wird auch wieder mehr Leben im Verein sein. Derzeit ist das mit den sieben Teams noch nicht die Welt, es müssen einfach mehr Betrieb und Leben im Verein sein. Dafür müssen wir die Aktivitäten und die Attraktivität erhöhen.“
Zudem soll die erste Mannschaft den vor einigen Jahren verpassten Aufstieg in die Kreisliga A nachholen. „Wenn wir da spielen, hätten die Jugendspieler auch eine bessere Perspektive bei uns im Verein“, sagt der Abteilungsleiter, der innerhalb des SSV die Kräfte bündeln und dafür sorgen will, dass in der kommenden Saison eine schlagkräftige Truppe in der Kreisliga B an den Start geht.
Die routinierten Akteure aus den eigenen Reihen sollen verstärkt werden durch junge, laufstarke und entwicklungsfähige Talente, die zusammen den Blick nach oben werfen können. „Auch für einen Verein wie den SSV ist es möglich, gezielt Verstärkungen zu holen. Wir wollen das anpacken und den Aufstieg in die Kreisliga A anpeilen. Das muss nicht in der nächsten Saison passieren, aber wir haben es uns schon zum Ziel gesetzt, dass in den nächsten drei Jahren zu packen“, betont Grewe und stellt klar: „Das Potenzial hier im Süden ist da. Wir müssen die PS nur auf die Straße bekommen. Und daran arbeite ich jetzt.“