Ansonsten: Druckminderung und Stimmungsaufbau bei den Spielern. „Wir müssen bei null anfangen und schauen, dass wir noch eine positive Geschichte schreiben. Die Jungs brennen darauf, am Freitag allen zu zeigen, dass sie Oberliga-tauglich sind. Sie haben genug auf die Fresse gekriegt“, sagt Wortmann ganz bewusst – und nimmt sich da nicht aus: Es habe genügend Kritik gegeben, sagt er: von der Tribüne, vom Trainerteam, aber auch von der sportlichen Leitung.
Nun sieht er sich vornehmlich als Sprachrohr des Dreigestirns, das den Klassenerhalt noch möglich machen soll: „Die eigentliche Arbeit machen die beiden Trainer“, sagt er. Also Richard Jankowski und Karl-Heinz „Mano“ Zielinski.
Der Eindruck beim Dienstag-Training, das erste unter der alleinigen Leitung der bisherigen Co-Trainer, sei eindeutig gewesen: „Die Mannschaft hat sich noch nicht aufgegeben. Sie will alles versuchen, das zu einem guten Ende zu bringen.“ Wichtigste Aufgabe: „Wir müssen die Köpfe der Spieler so freibekommen, dass sie auf jeden Fall in der Lage sind, gegen Sprockhövel zu gewinnen. Das Potenzial ist da. Die Jungs haben das drauf, sie haben in dieser Saison so viele gute Spiele gemacht.“
Zum Beispiel auch im Dezember in der Einfachrunde in Sprockhövel, als die HSV – ebenfalls in einem Freitagabendspiel – durch ein Tor von Anil Saraman mit 1:0 gewann. Wortmann: „Die Mannschaft hat sich ja immer viel vorgenommen. Das Problem ist, dass es an den Spieltagen oft nicht sichtbar war. Es ist sicherlich auch ein Kopfproblem. Wenn man so unter Druck gerät und steht, dann sind naheliegende Lösungen vielleicht nicht so präsent und schnell abrufbar wie unter normalen Bedingungen.“ So zum Beispiel in den Heimspielen gegen Haltern (1:1) und Holzwickede (3:3). Vier Punkte wurden leichtfertig verschenkt, mit denen die HSV ihrerseits die Konkurrenz hätte unter Druck setzen können.
Personell, weiß Wortmann, sei im Vergleich zur 0:2-Niederlage am vergangenen Sonntag in Ennepetal alles unverändert. „Toi, toi, toi, keine weiteren Ausfälle“, sagt er. Ein Comeback von Marcel Todte nach dem Kreuzbandriss komme noch zu früh, und auf die Frage nach einer möglichen Rückkehr von Routinier Hosan Ahmed, den Degelmann im April angezählt und aussortiert hatte, kam ein kurzes und knackiges: „Nein.“