Handball
Harmloser ASV Hamm-Westfalen unterliegt auch in Dormagen
Die Aufmunterungsrufe für die Spieler des ASV Hamm-Westfalen von der Bank im Dormagener Sportcenter verhallten ohne Wirkung. „Weiter, weiter“, versuchte es Torhüter Felix Storbeck nach 40 gespielten Minuten noch. Doch zu diesem Zeitpunkt war die Partie schon längst verloren. Mit 19:27 (11:13) unterlag der ASV beim TSV Bayer Dormagen. Verdient.
Den ersten Rückschlag hatten die Hammer schon vor dem Antritt der Fahrt ins Rheinland hinnehmen müssen. Denn Spielmacher Sören Südmeier fehlte wie befürchtet verletzungsbedingt – eine Schwächung, die die Gäste vor allem durch die Rückkehr von Merten Krings in den Kader aufzufangen hofften. Für den 31-Jährigen Mittelmann bedeutete die Partie in Dormagen Saisonpremiere, weil er sich im vorletzten Vorbereitungsmatch auf die Meisterschaftsrunde gegen Erstligist TBV Lemgo Lippe einen Daumenbruch zugezogen hatte. Die Folge war eine mehr als zweimonatige Zwangspause. Neben Südmeier hatte auch noch Fabian Huesmann kurzfristig die Fahrt nach Dormagen nicht mit angetreten. Der Linksaußen musste aufgrund von muskulären Problemen passen. Für ihn feierte der junge Alex Rubino Fernandez seine Premiere in der Startformation.
Auch Dormagens Coach Dusko Bilanovic hatte personelle Sorgen. Wie schon zuvor bei der enttäuschenden 28:30-Niederlage beim Aufsteiger TuS Fürstenfeldbruck fielen Julian Köster, Carlos Iliopoulos, Tim Mast, Pascal Noll und Torhüter Sven Bartmann aus, für den der Verein Anfang der Woche mit Filip Baranasic einen Ersatzmann aus Balingen verpflichtet hatten.
Schneller Vorsprung für Dormagen
Die Begegnung begann nicht wie erhofft für die Gäste, die Bilanovic im Vorfeld „als Favorit in diesem Spiel“ ausgemacht hatte. Jakob Sterba und Joshua Reuland nutzten die Hammer Findungsphase, um ein schnelles 2:0 herauszuwerfen (3.). Ein Vorsprung, der Mitte der ersten Halbzeit auf drei Treffer wuchs (6:3/10.), weil die Gäste einmal mehr im gebundenen Angriff Probleme hatten, die Defensive des TSV auseinander zu ziehen. Weil Krings nach seiner langen Zwangspause zwar auf der Spielmacherposition begann, aber dort noch fremdelte. Und weil die Hammer sich im Abschluss zu oft zu harmlos zeigten. Bester Beleg: die ersten zwei der drei Siebenmeter des ersten Durchgangs von Marian Orlowski und Jo Gerrit Genz wurden sichere Beute von Dormagen-Keeper Martin Juzbasic. Weitere Hypothek: Orlowski bekam bereits nach 17 Minuten seine zweite Zeitstrafe.
Der ASV kämpfte sich im weiteren Verlauf zwar immer wieder heran, musste aber dennoch mit einem 11:13-Rückstand in die Pause gehen.
Nach dem Wechsel setzte sich das Hammer Dilemma fort. Vorn blieb der ASV harmlos – selbst wenn die Gäste aussichtsreich zum Abschluss kamen, hatte Keeper Juzbasic keine Probleme, dem Ball zu parieren. Auf der andere Seite fanden die Hausherren immer wieder die Lücke zum Durchbruch. Die Folge: Nach 38 Minuten war der Vorsprung auf fünf Tore angewachsen – Besserung nicht in Sicht. Lerscht nahm die Auszeit, versuchte es danach mit Jan Wesemann im Tor für den glücklosen Felix Storbeck. Und mit David Spiekermann für Orlowski.
Besser wurde es nicht. Nach 53 Minuten stand es 23:16 – doch auch die lautstarke Ansprache des Hammer Trainers in der anschließenden Auszeit brachte keine Linderung. Am Ende gab es eine deprimierende 19:27-Niederlage - und Redebedarf.