Taktische Details hat der Coach entsprechend bislang noch nicht mit seinen Akteuren besprochen, was in einem Team, das immerhin sechs Neuzugänge integrieren muss, noch zu manchen Irritationen auf dem Feld führen dürfte. Dani Baijens (Rückraum Mitte), Alexander Reimann (Linksaußen/beide TBV Lemgo), Matej Mikita (Rückraum links/Chartres MHB), Tim Wieling (Rechtsaußen/TVB Stuttgart) und Vladimir Bozic (Tor/HBW Balingen-Weilstetten) sind noch nicht mit Offensiv-Spielzügen oder Defensivvarianten der neuen Kollegen vertraut. Kreisläufer Alexander Engelhardt, der in der vergangenen Rückserie zum Kader gestoßen ist, hat zumindest schon einige Monate der Eingewöhnung mit der Mannschaft hinter sich. „Eigentlich sind wir bisher nur gelaufen“, sagt der Niederländer Baijens entsprechend und ergänzt lächelnd: „Wenn wir in den Angriff kommen, müssen wir uns mal überlegen, was wir machen.“
Kreativität, Spontaneität und vor allem individuelle Stärke im Eins-gegen-eins-Spiel sind daher gefragt gegen einen Gast, der in seiner Vorbereitung schon ein paar Wochen weiter ist und in seinen bisherigen vier Testbegegnungen mit guten Ergebnissen auf sich aufmerksam gemacht hat. Drei Siege – unter anderem gegen Erstliga-Absteiger Eulen Ludwigshafen (32:27) – fuhr das Team von Trainer Maik Pallach ein. Nur gegen den TuS Ferndorf verloren die Adler. „Die Jungs sollen das vorne in Kleingruppen und mit individueller Absprache machen“, sagt Lerscht, wohl wissend, dass die HSG Krefeld mit Merten Krings einen Spieler in ihren Reihen hat, der sich deutlich besser beim ASV auskennen dürfte als die Hammer Neuzugänge. Schließlich wechselte der Mittelmann erst in diesem Sommer aus dem Hammer Osten zu den Rheinländern.
Mit dem Start der Vorbereitung zeigt sich Lerscht zufrieden. „Die Mannschaft macht einen homogenen Eindruck, die Neuzugänge passen menschlich zu uns“, sagt er. „Alle haben sehr gut mitgezogen, Aufgaben mit Eifer erfüllt und sind im Austausch. Aber zu Beginn ist ja immer alles gut und schick.“
Ausfälle hat der Coach bisher noch keine zu beklagen. Die Trainingsgruppe ist zum Teil bis zu 19 Mann stark. „Zu diesem Zeitpunkt gibt es immer bei dem einen oder anderen Müdigkeit oder Anpassungsprozesse an den Trainingsreiz“, so Lerscht. „Die Arbeit der Physios wird entsprechend mehr – aber Ausfälle haben wir zum Glück noch nicht zu beklagen.“
Sören Südmeier wird allerdings nach seiner langen Verletzungspause weiter behutsam aufgebaut. Der Mittelmann trainiert individuell, nimmt phasenweise am Mannschaftstraining teil. Auf einen Zeitpunkt für seine Rückkehr will sich Lerscht aber nicht festlegen. „Da kann man kein Datum nennen“, sagt er. „Wir arbeiten daran, ihn möglichst bald wieder einbauen zu können.“
Entsprechend überlegt der Trainer noch, den einen oder anderen Akteur für das Krefeld-Spiel mit in den Kader zu nehmen – der ist allerdings mit 16 Spielern aber auch so schon gut besetzt.