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In der Hammer Fight Night werden WM-Titel vergeben

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Von: Peter Schwennecker

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Das Hammer Talent Bedirhan Kabak (rechts) bereitet sich derzeit mit Trainer Bulut Öczan intensiv auf den WM-Kampf vor.
Das Hammer Talent Bedirhan Kabak (rechts) bereitet sich derzeit mit Trainer Bulut Öczan intensiv auf den WM-Kampf vor. © © Andreas Rother

Im Boxring der Westpress Arena werden am Samstagabend Welt- und Europameisterschafts-Kämpfe im Kickboxen ausgetragen. Dabei kämpfen auch Hammer Sportlerinnen und Sportler um internationale Titel.

Hamm – Das Plakat ist beeindruckend. Im Mittelpunkt steht eine Kickboxerin aus Hamm, die am Samstag, 26. Februar (Beginn 18.30 Uhr), bei der Hammer Fight Night in der Westpress Arena um die Europameisterschaft kämpfen wird. Umrahmt wird die 24-jährige Seyda Sallabas von einigen Männern mit sehr gut durchtrainierten Körpern, die ebenfalls aus der Lippestadt stammen und erstmals vor eigenem Publikum um internationale Ehren streiten wollen.

Gleich vier Athleten der Hammer Fight Academy, die an der Stefanstraße in Bockum-Hövel beheimatet ist, bereiten sich derzeit mit intensivem Training auf ihren großen Abend vor. „Wir wollen mit dieser Veranstaltung dafür sorgen, dass unsere Kämpfer auch in Hamm bekannt werden“, betont Bulut Öczan, Inhaber und Trainer der Fight Academy. „An vielen Veranstaltungsorten sind die Namen unserer Leute schon ein Begriff. Nur in unserer Stadt wissen eigentlich nur wenige, welch gute Kickboxer wir in unseren Reihen haben. Das wollen wir ändern.“

800 Zuschauer zugelassen

Der Kampfabend war ursprünglich im ganz großen Stil geplant. Deswegen haben sich Öczan und Mitstreiter bewusst die Westpress Arena am Maxipark in Hamm als Veranstaltungshalle ausgesucht. „Als wir vor vier Monaten mit den Planungen begonnen haben, sind wir noch davon ausgegangen, dass wir mehr als 2 000 Zuschauer in die Arena lassen können.“ Doch die Pandemie hat den Ausrichter hart getroffen. 800 Besucher sind aktuell zugelassen. „Wir haben lange überlegt, ob wir die Sache überhaupt durchziehen sollen“, erklärt der Academy-Chef. „Doch mit der Unterstützung einiger Sponsoren werden wir das jetzt stemmen können.“

Die Fan-Gemeinde ist offenbar groß. Über 700 Karten wurden bereits im Vorverkauf abgesetzt, in der Academy in Bockum-Hövel sind noch einige Restkarten zu haben. „So kommen wir, was die finanziellen Dinge angeht, so halbwegs über die Runden“, meint Öczan.

15 Kämpfe im Programm

Doch für den Trainer steht auch der Sport im Vordergrund. Der Kickboxverband All Fight System Organisation (AFSO) ist ein internationaler Verband, der eine Untergruppierung des World Boxing Council (WBC) ist. Insgesamt 15 Kämpfe werden an diesem Abend stattfinden, viermal geht es dabei um Titel. Während Seyda Sallabas im Kickboxen in der Klasse bis 61 kg gegen Miriam Zbiri aus Tunesien um die Europameisterschaft kämpfen wird, treten drei weitere Hammer in der Kategorie K1 sogar um Weltmeisterschafts-Ehren an. K1 ist eine eigene Wettkampfart des Kickboxens, die verschiedene Kampfsportarten miteinander verknüpft. Es handelt sich um einen Vollkontaktsport, bei dem es darum geht, entweder durch die Kampfrichterentscheidung oder durch Knockout zu gewinnen. Im Gegensatz zum normalen Kickboxen dürfen K1-Kämpfer auch mit dem Knie arbeiten.

Der 28-jährige Ermin Mamudoski ist einer von den drei Hammer Männern, die sich nach ihrem Fight gerne den WM-Gürtel der AFSO umschnallen möchten. Der Titel in der Klasse bis 86 kg ist vakant. Mamudowski durfte sich als erster Herausforderer aus zwei Gegnern einen aussuchen. „Ich habe den stärksten genommen“, freut er sich jetzt auf die Auseinandersetzung mit dem sehr erfahrenen Türken Mahmoud Yesilat.

„Es gibt keinen Weg zurück“

Angst hat er nicht, fühlt er sich doch bestens vorbereitet. „Normal trainieren wir dreimal in der Woche in der Box-Schule an der Stefanstraße“, berichtet Mamudoski. „Doch jetzt in der Vorbereitung auf den Titelkampf trainieren wir alle dreimal am Tag.“ Morgens vor der Arbeit wird gelaufen, Abend geht es auch noch ins Fitnessstudio. Eine enorme Belastung, denn alle Kickboxer gehen noch einem Beruf nach. „Wir gelten zwar offiziell in unserer Sportart als Profis, können aber davon allein nicht leben“, sagt Mamudoski. Bei allen Veranstaltungen geht es zwar um Preisgelder, doch sind die in Deutschland nicht so hoch wie in anderen Ländern, wo das Kickboxen populärer ist. Den WM-Titel hat er jetzt fest im Visier. „Es gibt keinen Weg zurück“, sagt Mamudoski. „Ich schaue nur vorwärts.“

Ähnliches gilt für seine Kollegen au der Fight Acedemy in Bockum-Hövel. Der 20-jährige Bedirhan Kabak hat im Nachwuchsbereich bereits einige nationale und internationale Titel gewonnen. Jetzt will er auch bei den Senioren nach den WM-Sternen greifen. Kabak, das größte Talent der Fight Academy, trifft in der Klasse bis 76 kg auf den Hamburger Florian Schöpp. Der dritte Hammer im Ring, der vor eigenem Publikum um die Weltmeisterschaft kämpfen wird, ist Pepi Volkov, der in der Klasse bis 70 kg gegen Nazar Thiako aus dem Kongo kämpfen wird.

Trainer Bulut Öczan ist zuversichtlich, dass er seine Kämpfer auf den ersten Saisonhöhepunkt gut vorbereitet hat. Und sollte der Kampfabend ein Erfolg werden, wird es sicherlich nicht eine einmalige Angelegenheit bleiben. Schließlich geht es ihm vor allem darum, den Bekanntheitsgrad seiner Schützlinge zu steigern.

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