Jeff Job war nach der Partie nicht einmal unzufrieden. „Die Leistung war eigentlich gut, doch wir bringen uns mit einigen Kleinigkeiten, den persönlichen Fehlern, immer wieder selbst um den verdienten Lohn“, ärgerte sich der Eisbären Coach. „Zudem hat uns in einigen Situationen das Scheibenglück gefehlt.“
Job hatte die Marschrichtung für seine Mannschaft zuvor klar ausgegeben. Von Beginn an sollte sein Team vor allem in der Defensive die Konzentration hoch halten, die Fehlerquote im eigenen Drittel möglichst minimieren. Zumindest fünf Minuten ging das gut. Aber dann ging es nach einem Konter der Saale Bulls plötzlich ganz schnell. Dennis Gulda lief auf das Gehäuse der Hammer zu, schloss aber nicht selbst ab sondern passte zurück zu Maurice Becker. Der Verteidiger ließ Schlussmann Daniel Filiminov mit einem platzierten Schlag ins obere linke Dreieck keine Abwehrmöglichkeit.
Doch die Antwort der Eisbären kam überraschend schnell,. 48 Sekunden nach dem Rückstand traf Michal Spacek aus der Distanz zum 1:1. Wenig später ließen die Gastgeber sogar die Riesenchance zur eigenen Führung aus. Fast zwei Minuten saßen die beiden Hallenser Philipp Halbauer und Michael Fomin auf der Strafbank. Doch diese lange 5:3-Überzahl spielten die Eisbären viel zu überhastet. Halles Schlussmann Sebastian Albrecht wehrte alles ab, was auf seinen Kasten kam. Lange Gesichter dann bei den Hammern zwei Minuten vor der ersten Drittelsirene, als Fomin einen Sololauf durch die Abwehr der Gastgeber zum 1:2 abschloss.
Die Saale Bulls Halle setzten entschlossen nach. Becker traf nach nur 42 Sekunden im zweiten Abschnitt nur den rechten Pfosten. Im Gegenzug besaß der Amerikaner Chris Schutz sogar die Möglichkeit zum Ausgleich. Es sollte für geraume Zeit die letzte gute Offensivaktion der Hammer bleiben. Denn es folgte eine lange Überzahl der Saale Bulls. Der Hammer Jesse Roach erhielt nach einem Bandencheck gegen Fomin eine fünf Minuten- plus Spieldauer-Disziplinarstrafe. Joonas Niemela nutzte die Überzahl zum 1:3 (26.). Und als anschließend auch noch der gerade wieder für Roach auf das Eis gekommene Jonas Hoppe eine weitere Strafe kassierte, netzte Patrick Schmid zum 1:4 (31.). Immerhin gelang auch den Eisbären ein Tor bei numerischer Überlegenheit. Schutz war nach 36 Minuten zum 2:4 erfolgreich und sorgte damit für neue Hoffnung.
Die Eisbären bemühten sich im Schlussdrittel mit letzter Kraft, das Ergebnis zu verkürzen, gaben selbst nach dem 2:5 (47.) durch Lukas Valasek nicht auf. Das 3:5 durch Michel Maaßen bei 5:3-Überzahl sorgte zwei Minuten vor Schluss noch einmal für Stimmung auf den Rängen, doch wenig später gelang Tatu Vihavainen per Empty-Net-Goal der Treffer zum 3:6-Endstand.