So geriet die Fahrt zum Abenteuer. „Die Performance war eine ganz andere als geplant, die Bahn war rutschiger, die Frage nach der Stärke des Aquaplanings auf der Straße groß“, so Prünte. „Wenn es zu gefährlich geworden wäre, hätten wir es abgebrochen. Aber ich habe beim Testen gemerkt, dass es funktioniert.“
Die Rekordfahrt gelang Prünte nicht mit einem normalen Rennrad, sondern mit einem umgebauten Tandem. „Wegen der größeren Übersetzung“, klärt der 31-Jährige auf, der seit seiner Kindheit Rennen fährt. „Das hat aber bisher jeder so gemacht. Ich hätte es auch auf einem Mountainbike versuchen können – dann wäre ich aber nicht über 60 Stundenkilometer hinausgekommen.“
Bis auf ein Tempo von 100 Kilometern hat sich Prünte hinter dem Caddy anschleppen lassen und bei der Beschleunigung einfach am Fahrzeug festgehalten. Dann hat er sich abgekoppelt. Per Hand. „Ein automatisches System kostet 3000 Euro“, erklärt er. Dafür hat das Geld nicht gereicht.
Während seines Höllenritts über den Lausitzring hatte Prünte durchgehend Funkkontakt mit dem Fahrer des Autos vor sich. Der informierte ihn darüber, wie schnell er unterwegs ist. „Ich habe meinen Tacho am Rad“, sagt der neue Rekordhalter. „Aber durch den Fahrtwind und die Geschwindigkeit hat der so sehr gewackelt, dass man die Geschwindigkeit darauf gar nicht lesen konnte.“ Zudem hatte der Hammer genug damit zu tun, im Windschatten zu bleiben. „Denn wenn du den Kontakt verlierst, bekommst du einen Windsog und verlierst den Anschluss“, sagt er. „Das wäre gar nicht gut gewesen.“