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Gipfeltreffen zwischen Herringen und Mark: Die Trainer im Interview

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Von: Patrick Droste

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Sven Pahnreck, Trainer des SVF Herringen, erwartet ein packendes Saisonfinale.
Sven Pahnreck, Trainer des SVF Herringen. © Reiner Mroß/Digitalbild

Und schon steht das nächste Spitzenspiel in der Fußball-Kreisliga A (1) auf dem Programm. Nachdem zuletzt sowohl der SVF Herringen als auch der VfL Mark gegen Eintracht Werne jeweils nur remis gespielt haben, treffen die beiden auf den ersten zwei Plätzen stehenden Hammer Teams nun am Sonntag (15 Uhr, Schachtstraße) direkt aufeinander. 

Hamm - Vor dem Duell Erster gegen Zweiter sprach Patrick Droste mit den beiden Trainer Sven Pahnreck vom SVF und Kevin Schulzki vom VfL.

Im Endspurt um die Meisterschaft in der Kreisliga A (1) jagt derzeit ein Spitzenspiel das nächste. Für die Zuschauer ist das klasse, wie sehen Sie das als Trainer?

Schulzki: Für mich ist es genauso klasse wie für die Zuschauer.

Pahnreck: Natürlich hätten wir nichts dagegen, wenn es schon durch wäre. Wenn man aber Meister werden möchte, dann muss man gegen den Zweiten zu Hause gewinnen – und das werden wir auch, um als Tabellenführer in den letzten Spieltag zu gehen.

Der SVF hat als Spitzenreiter einen Zähler mehr auf dem Konto als der VfL, kann mit einem Sieg die Marker aus dem Aufstiegsrennen schmeißen. Mit einem Sieg des VfL wäre Spannung bis zum Schluss garantiert, zumal Werne und der TSC direkt dahinter lauern. Wie werden Sie das Spiel angehen?

Schulzki: Wir haben unter anderem das Hinspiel gegen Herringen analysiert und uns einen guten Matchplan zurechtgelegt. Ansonsten gehen wir es an, wie wir jedes Spiel angehen wollen: aktiv, dominant, sauber im Positionsspiel, aggressiv im Gegenpressing. Wir wollen guten Fußball spielen und mit ein bisschen Glück gewinnen.

Pahnreck: Wir haben unglaubliche Qualität im Kader. Die Jungs brennen darauf, es am Sonntag allen zeigen zu können. Wir sind eine Einheit auf und neben dem Platz. Vor allem haben wir es uns verdient mit der harten Arbeit in den letzten Jahren. All das werden wir Sonntag auf den Platz bringen und die Marker schlagen.

Warum glauben Sie, dass Ihre Mannschaft das Gipfeltreffen zu ihren Gunsten entscheiden wird? Was macht Ihr Team so stark?

Pahnreck: Uns würde auch ein Unentschieden reichen, wenn im Parallelspiel TSC gegen Werne ebenfalls ein Unentschieden das Endergebnis ist. Deshalb liegt der Druck auf den Markern. Wenn sie verlieren, ist es aus.

Schulzki: Wir haben eine gute Mischung aus Jugend und Erfahrung, aus Tempo und Spielkontrolle. Wir werden am Sonntag ausnahmsweise nahezu komplett sein, sodass wir auch von der Bank noch viel Qualität nachlegen können. Wir sind mittlerweile sehr variabel und können auf Vieles im Spiel reagieren. In solchen Begegnungen liefern meine Jungs immer tolle Leistungen ab, und das werden sie auch dieses Mal tun.

Auch im Falle der Meisterschaft wäre das große Ziel noch nicht erreicht, weil anschließend ein oder im schlimmsten Falle sogar insgesamt drei Relegationsspiele anstehen. Ist das ein ungerecht schwerer Weg Richtung Bezirksliga oder eben Teil der Geschichte, mit der man sich mittlerweile abgefunden hat?

Schulzki: Beides. Es fühlt sich immer sehr ungerecht an, wenn Meister nicht aufsteigen. Die Jungs investieren ein ganzes Jahr extrem viel Zeit und gewinnen ihre Liga. Dann entscheidet ein einziges Spiel über eine ganze Saison. Aber es ist müßig, jedes Jahr aufs Neue Energie in diese Diskussion zu stecken und am Ende recht förmlich auf die Anzahl der gemeldeten Mannschaften pro Kreis verwiesen zu werden. Wir spielen lieber Fußball und schauen, zu was es reicht.

Pahnreck: Ich glaube, diese Reglung ist für alle unverständlich. Ein Meister sollte aufsteigen. Aber auch wir werden, wenn es dazu kommt, nicht drumherum kommen. Aber jetzt haben wir erstmal zwei Spiele vor der Brust, die wir für uns entscheiden müssen.

Was bedeutet es für Sie persönlich und für Ihre Mannschaft, wenn das große Ziel Aufstieg erreicht wird?

Schulzki: Für mein Team wäre es der verdiente Lohn für die stetige Entwicklung der letzten Jahre. Die Jungs würden vermutlich bis zum Vorbereitungsstart durchfeiern. Auch für Patrick Kühnast (Sportlicher Leiter), Manni Kaminski und Benjamin David, unsere beiden Betreuer und gute Seelen, würde ich mich extrem freuen. Für mich persönlich wäre es der perfekte Abschluss nach vier unvergesslichen Jahren als Trainer der ersten Mannschaft.

Pahnreck: Für mich persönlich, aber auch für den gesamten Verein wäre es ein Riesenerfolg. Als ich vor fünf Jahren mit meinem Trainerteam in Herringen angefangen habe, waren wir weit davon entfernt, die Meisterschaft zu holen. Ich bin stolz darauf, was wir gemeinsam in dieser Zeit aufgebaut und erreicht haben und fest entschlossen, dieses Jahr den Titel zu holen. Herringen hat die Bezirksliga verdient.

Und was bedeutet es, wenn es nicht erreicht wird?

Pahnreck: An das Nichterreichen unseres Ziels denke ich nicht. Wenn du einen Traum hast, musst du ihn beschützen – und das werden wir bis zum letzten Spieltag tun.

Schulzki: Dann geht die Welt auch nicht unter. Wir haben in jedem Fall eine tolle Saison gespielt. Von bisher 27 Spielen, IG II eingerechnet, haben wir nur eines verloren. Alle Spieler haben einen Schritt nach vorne gemacht. Darauf kann man stolz sein. Insbesondere dann, wenn man sich vor Augen hält, dass wir in der Mark Jahr für Jahr mit einem Spieler-Budget von null Euro an den Start gehen.

Trainer Kevin Schulzki hat mit dem VfL Mark die Tabellenführung in der Kreisliga A übernommen.
Kevin Schulzki, Trainer des VfL Mark. © Reiner Mroß/Digitalbild

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