Wochenlang waren die beiden VfLs von Erfolg zu Erfolg geeilt und im Gleichschritt durch die Saison marschiert. Wobei dies den Kamenern schon ein wenig problemloser gelungen war als den Akteuren aus dem Hammer Osten. „Gegen BV 09, gegen Uentrop oder gegen Rhynern hätten wir durchaus straucheln können“, gesteht Schulzki ein. Erwischt hat es seine Schützlinge dann am neunten Spieltag. Trotz einer zweimaligen Führung musste sich die Mark im Heimspiel gegen Eintracht Werne mit einem 2:2 zufrieden geben. Und nur eine Woche später setzte es dann am vergangenen Sonntag beim TSC Hamm mit 1:3 die erste Saisonniederlage. „Beim TSC kann man verlieren“, sagt Schulzki. „Uns haben leider einige erfahrene Spieler gefehlt, so dass wir eine Mannschaft mit einem Altersdurchschnitt von 20 Jahren auf dem Platz hatten. Da kann dann so ein junges Team in der Hektik schon mal die Nerven und den Überblick verlieren.“
Zwar wird ihm der mittlerweile nach Hamburg umgezogene Andre de Luca weiter fehlen (Schulzki: „Andre war ein Unterschiedsspieler. Das ist bitter, dass er nicht mehr dabei ist.“), dafür aber werden gegen Kamen Silas Dankert, Yannick Giersch, Christian Hartmann und Dennis Brinkwirth wieder ins Team zurückkehren. „Wir hatten in den vergangenen zwei Wochen aber nicht nur den VfL Kamen im Kopf und haben auch niemanden geschont. Wir wussten schon, dass wir gegen Werne und den TSC nichts geschenkt bekommen. Das waren zwei extrem wichtige Spiele, die wir leider nicht gewonnen haben“, meint der Coach, der mit Blick auf Sonntag Zuversicht ausstrahlt und davon überzeugt ist, dass der VfL aus der Mark dem VfL aus Kamen die erste Saisonniederlage beibringen wird: „Wenn es nicht diese Übermannschaft aus Kamen geben würde, wären unsere 25 Punkte aus zehn Spielen voll in Ordnung. Wir sind da auf einem echt guten Weg. Die Mannschaft hat sich in den vergangenen zwei Jahren richtig gut entwickelt. Da tun die zwei schwächeren Spiele zuletzt keinen Abbruch. Jetzt müssen wir eben am Sonntag gewinnen, um wieder im Rennen zu sein.“
Natürlich weiß auch Schulzki, wie stark die Kamener besetzt sind und dass es kein Zufall ist, dass das Team mit der Optimalausbeute von 30 Punkten und dem beeindruckenden Torverhältnis von 50:6 an der Tabellenspitze steht. „Es war ja von Anfang an die Frage, ob wir mit unserer jungen Truppe diese Konstanz aufbringen können. Wir dürfen am Sonntag keine Angst vor irgendwelchen Namen haben, sondern müssen mutig sein und selbstbewusst auftreten. Das ist jetzt nur ein Spiel – und da ist alles möglich“, sagt Schulzki, der vor allem von seiner Defensive eine Steigerung erwartet. Hatte der VfL Mark in den ersten acht Partien nur zwei Gegentore kassiert, waren es in den zwei Spielen zuletzt gleich fünf. „Wir machen uns vor dem VfL Kamen jedenfalls nicht in die Hose. Wir sind bereit.“