Am Ende stand Platz zwei hinter den Ungarinnen – was so nicht unbedingt erwartet worden war. „Wir sind immer vorsichtig mit Prognosen“, erklärte Allendorfs Hammer Stützpunkttrainer Björn Hilbk die Zurückhaltung im Vorfeld der EM. „Wie stark sie sein würden, war schlecht einzuschätzen, weil die deutschen Boote die EM aus dem Training heraus fahren, es das erste Rennen in diesem Jahr war und im letzten ja nichts stattgefunden hat. Aber das war eine tolle Leistung. Die Freude ist groß.“
An der 250-Meter-Marke lag das deutsche Boot mit Estella Damm (Dresden), Jette Brücker (Karlsruhe), Vanessa Stramke (Neubrandenburg) und eben Allendorf vom Kanu-Ring Hamm mit einer Zwischenzeit von 48,256 Sekunden bei neun im Finale an den Start gegangenen Booten nur auf dem siebten Rang. Doch dann zeigte sich, dass sich Allendorf und Co. ihre Kräfte gut eingeteilt hatten. In der zweiten Rennhälfte wussten sie als einzige zuzulegen und hatten im Ziel deutlichen Vorsprung vor dem drittplatzierten Team aus Belarus. Mit 48,7000 Sekunden waren sie auf der zweiten Rennhälfte sogar klar schneller unterwegs als die dominant fahrenden ungarischen Goldmedaillengewinnerinnen. „Die Ungarinnen waren schon im Vorlauf sehr stark“, lobte Allendorf. „Deswegen war uns klar, dass sie nur schwer zu schlagen sein würden.“ Das ist ein Ziel, das sie sich nun für das nächste große Rennen setzt: die WM in Porugal (3. bis 6. September). „Jetzt hatten wir nur eine Woche Vorbereitung. Darum bin ich optimistisch für die WM.“