Eishockey
Hammer Eisbären siegen erneut gegen Herford
Die Hammer Eisbären haben ihren fünften Sieg in der Eishockey Oberliga Nord eingefahren. Mit 4:3 (1:2, 2:1, 1:0) bezwang das Team von Trainer Ralf Hoja die Herforder Ice Dragons.
Als die letzten Sekunden in der Eissporthalle liefen, sah Ralf Hoja schon gar nicht mehr auf die Spielfläche. Der Trainer der Hammer Eisbären verfolgte gebannt die Hallenuhr, auf der die Zeit herunterlief – zu langsam, für seinen Geschmack. Als dann der 4:3 (1:2, 2:1, 1:0)-Sieg der Gastgeber in er Eishockey-Oberliga gegen die Herforder Ice Dragons perfekt war, machte sich Erleichterung breit. „Auf die Uhr habe ich am Freitag auch geguckt, aber aus anderen Gründen“, spielte der Coach auf die 1:9-Schlappe in Tillburg an. „Heute hätte es nach dem 1:3 auch höher ausgehen können. Aber aufgrund des letzten Drittels, wo allein Kevin Orendorz glasklare Chancen ausgelassen hat, hätten wir es früher entscheiden können.“
Eisbären-Neuzugang Pascal Kröber hatte sich bei seinem ersten Einsatz eine Spieldauerstrafe eingehandelt und war gegen Herford gesperrt. Zudem reichte es für Florian Kraus nicht, der in Tillburg angeschlagen vom Eis ging. „Bei ihm müssen wir abwarten, ob es am Freitag wieder geht“, sagte Jan Koch.
Gespräche mit Milan Svarc
Der Eisbären-Manager hatte auch in der Personalie Milan Svarc nichts Neues zu vermelden Der Vertrag des Tschechen läuft zum 1. Februar aus – das letzte Wort ist aber nicht gesprochen. „In den nächsten Tagen werden wir mehr wissen“, zeigte sich Koch zuversichtlich, dass der Stürmer neben seinem Landsmann Michal Spacek und dem mit Rückenproblemen pausierenden Schweden Andreas Valdix den Eisbären als dritter Kontingentspieler erhalten bleibt.
Auf dem Eis gab Svarc mit den Hammern ein gutes Bild ab. Die Eisbären gestalteten die Partie offen und gingen in Führung, als Herfords Lukas Gärtner die erste Zeitstrafe der Partie absaß. Thomas Lichnovsky traf nach Vorarbeit von Tim Pietzko und Igor Furda (5.). Die Folge waren wütende Angriffe der Gäste, denen sich Sebastian May im Hammer Tor mehrfach in den Weg stellte. Den Ausgleich durch Gleb Berezovskyy (10.), konnte er nicht verhindern. Kurz zuvor hatte er jedoch gegen den allein auf ihn zulaufenden Tim Krüger glänzend pariert, und nach dem Ausgleich in einer ähnlichen Situation gegen Sebastian Christmann (13.).
Gegentreffer in doppelter Unterzahl
Als dann zunächst Furda (13) und kurz darauf Svarc (14.) auf die Strafbank mussten, war es erneut um die Hammer geschehen. Marius Garten nutzte die doppelte Überzahl nur wenige Sekunden später zum 1:2, das bis zur ersten Pause Bestand hatte. Fazit: Bisher 4:1 Zeitstrafen waren deutlich zu viel.
Doch es ging zunächst so weiter. Denn nach 23 Minuten saß Neuzugang Luis Noack bereits zum zweiten Mal auf der Bank. Fast hätte Orendorz die folgende Unterzahl zum Ausgleich genutzt. Doch er brachte seinen Konter nicht an Herfords Goalie Ennio Albrecht vorbei. Sein Ärger darüber verstärkte sich noch, als Berezovskyy im direkten Gegenzug auf 1:3 erhöhte (24.). Doch nach starkem Pass von Igor Weißleder vor das Tor antwortete Igor Furda aus kurzer Distanz nur zwei Minuten später mit dem 2:3 – die Eisbären blieben im Spiel. Und hatten gleich mehrere gute Chancen in einem nun offenen Match. Nach 38 Minuten belohnte Spacek sein Team schließlich für die couragierte Vorstellung mit einem satten Schuss zum 3:3, während Herfords Christmann eine Strafe absaß. Die Entscheidung musste im Schlussdrittel fallen.
Und hier wirbelten die Gastgeber mächtig Eis vor dem Tor der Dragons auf. Der Lohn: Die verdiente Führung, als der Puck nach einer Aktion von Weißleder vor den Schläger von Furda fiel, und der die Scheibe nervenstark um Albrecht herumzog (48.).
Orendorz hätte es entscheiden können, als er erneut einen Konter nicht einnetzte (56.) Dann musste Furda wegen Bein stellens eine weitere Strafe absitzen. Lange Schlussminuten folgten, in denen Hamm mit aufopferungsvollem Kampf und May mit starken Paraden den Sieg festhielten. Keilereien nach Spielschluss bescherten beiden Mannschaften noch zahlreiche Strafzeiten – auf Hammer Seite gegen Orendorz und Weißleder (18 Minuten), bei den Gästen gegen Christophe Lalonde und Krüger (18). Der Hammer Freude über die Punkte tat das keinen Abbruch mehr. „Das ist so in den Spielen gegen Herford“, sagte Hoja. „Da wurden nochmal Nettigkeiten ausgetauscht. Aber es waren keine Spieldauerstrafen dabei – das ist das Wichtigste.“