Dass ein Tandem, das sich auf Augenhöhe begegnet und gemeinsam an einem Projekt arbeitet, auch durchaus Gefahren mit sich bringen kann, darüber sind sich die beiden unmittelbar Beteiligten im klaren. „Das Risiko ist durchaus vorhanden. Das kann zu Konflikten führen“, gibt Schmidt offen und ehrlich zu. Er ist sich aber sicher, dass er und Woller zielgerichtet und gut harmonierend zusammenarbeiten werden. „Das braucht sicherlich ein bisschen Zeit, bis alles rund läuft. Aber dafür haben wir ja die Vorbereitung, in der wir uns beschnuppern und in der sich alles einspielen kann. Wichtig ist, dass die Mannschaft merkt, dass zwischen Marc und mich kein Stückchen Papier passt.“ Genauso beurteilt Woller die Situation: „Dass es mal Diskussionen geben wird, ist normal. Aber es wird keinen Ärger geben, und wir werden uns sicherlich nicht streiten, sondern immer eine Lösung finden, hinter der wir beide stehen. Dafür kenne ich sowohl mich zu gut als auch David.“
Letztlich, und darüber sind sich beide einig, sollen der Verein und vor allem die erste Mannschaft von dieser neuen Konstellation, zu der auch weiterhin Oliver Müsse als Co-Trainer gehören wird, profitieren. „Jeder wird seinen Aufgabenbereich haben. Aber wir alle können von Marcs Erfahrung und seinem Blick auf die Dinge profitieren. Wir sind froh, dass wir so einen Hochkaräter dazu gewinnen konnten. Auch die Jungs aus der Mannschaft freuen sich da sehr drauf“, betont Schmidt, der selbst wieder mehr als Spieler auflaufen will und dann froh ist, dass mit Woller jemand an der Seitenlinie steht, der einen besseren Blick auf das Ganze hat als er selbst, wenn er auf dem Feld in das Geschehen involviert ist. „Es geht darum, dass David wieder mehr spielen will und ich als Trainer dann von Außen mehr und besser Einfluss nehmen kann“, betont Woller. „Letztlich ist es uns allen wichtig, die Geschichte bei der SG weiter voran zu treiben. Ich will frisches Blut reinbringen, neue Reize setzen, so dass am Ende alle etwas davon haben.“
Nach dem Rückzug von Markus Matzelle als Sportlicher Leiter werden sich Schmidt und Woller diese Aufgaben übergangsweise teilen und dabei ihre Netzwerke nutzen. Auf absehbare Zeit soll der Posten aber wieder neu besetzt werden.