Die neue Regelung dürfte einige Kader ausdünnen, auch wenn zum Beispiel Sven Pahnreck, Trainer des A-Ligisten SVF Herringen, meldet: „Bei uns sind alle geimpft.“ Im Gegensatz dazu haben TuS Wiescherhöfen und SG Bockum-Hövel jeweils noch einen ungeimpften Spieler in ihren Landesliga-Kadern. „Ich hoffe, dass er sich jetzt impfen lässt“, sagt TuS-Trainer Salvatore Gambino, und auch sein SG-Kollege David Schmidt setzt darauf. „Wir stehen in ständigem Austausch“, sagt er.
Bei den Hammer Oberligisten sind derweil Unwillige kein Thema mehr. „Es war ja klar, dass das eine Übergangslösung war und wir haben an alle noch Ungeimpften appelliert, ein bisschen darüber nachzudenken. Und die haben dann eine Entscheidung getroffen, die auch für uns als Verein sehr positiv ist“, sagt Steven Degelmann, Trainer der Hammer SpVg. Er hatte vor dem Einstieg in die kurze Winterpause noch ein paar „Null-G“-Kandidaten in seinem Kader.
„Da haben wir Ruhe. Ich kann aus dem Vollen schöpfen, es sei denn, es kommt was akutes dazu,“ berichtet Michael Kaminski vom SV Westfalia Rhynern. In seinem – über den Jahreswechsel hinweg geringfügig verschlankten – Kader sind 21 Spieler vollständig geimpft, ein weiterer genesen.
Kein Testnachweis mehr für Geboosterte bei 2G-plus-Angeboten, Zulassung von Zuschauern bei überregionalen Veranstaltungen sowie Einführung von beaufsichtigten Selbsttets in Sportvereinen – das sind für die SSB-Vorsitzende Angelika Schulze alles „Regelungen im Sinne des Vereinssports“. Man habe das LSB-Update, gültig vorerst vom 13. Januar bis zum 9. Februar, am Mittwoch gleich an alle Vereine weitergeleitet. „Die Tabelle ist übersichtlich, hat eine klare Struktur, stellt die Vorgaben für alle deutlich dar und liest sich nicht, wie bisher, wie ein Gesetzestext“, sagt Schulze.
Dass bei 2G-plus-Angeboten künftig geboosterte Personen keinen Testnachweis mehr benötigen, sei schon eine Erleichterung vor allem bei Angeboten für Ältere. „Es war schon zu erkennen, dass einige Gruppen nicht so gut besucht worden sind, weil mit dem Testen vorher eine klare Hürde da war“, sagt Schulze. Es sei zu begrüßen, dass diese aus dem Weg geräumt worden ist.
Beaufsichtigte Selbsttests (Vor-Ort-Tests) in Sportvereinen für geimpfte, aber nicht geboosterte Personen dürften ihrer Meinung nach – alleine schon aus Zeitgründen – nicht zur Regel werden, sondern eher ein Angebot für „Vergessliche“ bei Gruppenstunden sowie für den Mannschaftssport: „Beim Handball oder bei den Eishockey-Jungs könnte ich mir das im Vorfeld der Spiele schon gut vorstellen.“ Der zeitaufwändige Besuch von Testzentren würde dann entfallen.
„Das ist bei uns vor allem im Trainingsbetrieb ab sofort ein großer Vorteil“, sagt Michael Brandt, Vorsitzender des Rollhockey-Bundesligisten SK Germania Herringen. Bisher mussten sich alle Spieler vor jeder Einheit testen lassen. „Dabei haben alle die dritte Impfung hinter sich und nur einer wird nächste Woche noch geboostert“, berichtet Brandt. „Weil unsere Spieler alle im Berufsleben stehen, ist das ab sofort natürlich eine echte Erleichterung.“ Zumal die Teststationen dieser Tage alle stark frequentiert sind und der Zeitaufwand entsprechend hoch. Das sei dann auch kein „Schnelltest“ mehr.
Gegen Cronenberg am kommenden Sonntag dürfen gemäß der neuen Verordnung 250 Zuschauer unter 2G-Bedingungen dabei sein. Brandt: „Das ist so unser Standard. Neu ist nur, dass sie auch am Platz dauerhaft Maske tragen müssen.“ Probleme gebe es derzeit in der Bundesliga lediglich mit der abweichenden Verordnung in Hessen, aber: „In Darmstadt haben wir ja schon gespielt.“