ASV Hamm-Westfalen: Generalprobe in Melsungen

Handball-Bundesligist ASV Hamm-Westfalen testet am Samstag beim Ligakonkurrenten MT Melsungen. Es ist die Generalprobe vor dem Re-Start in die Meisterschaft. Einige Spieler werden allerdings ausfallen.
Hamm – Das erste Testspiel des Jahres gehörte für die Handballer des ASV Hamm-Westfalen eher in die Kategorie „abhaken“ – und die Voraussetzungen vor dem zweiten könnten besser sein: Mit 33:35 hatte das Bundesliga-Schlusslicht beim in der 2. Liga ebenfalls abstiegsbedrohten VfL Eintracht Hagen verloren – ersatzgeschwächt waren beide Teams. Die Aufgabe am Samstag bei der MT Melsungen (16 Uhr/Sporthalle Lohfelden) wird deutlich anspruchsvoller – die personelle Lage nicht besser.
„Wir haben einige Krankheitsthemen in der Mannschaft“, sagt ASV-Coach Michael Lerscht. „Trotzdem wollen wir versuchen, uns in allen Phasen des Spiels zu stabilisieren – das ist eine Aufgabe, denn Melsungen kann nach dem WM-Break ja wieder komplett auflaufen.“
Fast, zumindest. Denn während MT-Trainer Roberto Garcia Parrondo, der zum Abschluss seiner Doppelfunktions-Tätigkeit als ägyptischer Nationaltrainer mit den Afrikanern WM-Siebter geworden ist, bereits wieder die Einheiten der Mannschaft leitet, sind die WM-Fahrer Kai Häfner (Rückraumrechts) vom deutschen Team und Agustin Casado (Rückraum Mitte), WM-Dritter mit Spanien, noch im Urlaub. Domagoj Pavlovic (Rückraum Mitte) ist verletzt. Dafür wird Rechtsaußen Timo Kastening nach zehnmonatiger Verletzungspause (Kreuzbandriss) erstmals wieder auflaufen – ebenso wie Linksaußen David Mandic, dessen Pause sich auf zweieinhalb Monate belief.
Patrail und Wieling krank
Komplett werden die Hammer ebenfalls nicht sein: Abwehrspezialist Mait Patrail und Rechtsaußen Tim Wieling sind krank, waren bisher in dieser Woche noch nicht im Training, der zweite Rechtsaußen, Jan Pretzewofsky, ist angeschlagen.
Die 35 Gegentore von Hagen haben den ASV-Trainer gewurmt. „Das war eindeutig zu viel“, moniert er, wobei ihn weniger die Summe der Einschläge störte als die Art und Weise, wie sie entstanden sind. „Da müssen wir uns entwickeln und die Phasen mit Ball stabilisieren.“
Auch wenn die Partie beim Bundesligasechsten nur ein Test ist, wollen sich die Gäste ordentlich verkaufen. Entsprechend plant Lerscht zwar, allen Akteuren Spielanteile zu geben, diese aber flexibel zu gestalten. „Dass alle gleich viel spielen werden, kann man ja nie zwingend sagen“, merkt der Coach an. „Denn wenn man eine Formation hat, die funktioniert, verdient sie es, mehr zu spielen. Generell wollen wir aber den Kader an den Rhythmus heranführen.“
Mehr Spielanteile für Zintel
Einer, der sicher mehr Anteile bekommen wird, ist Björn Zintel. Der Spielmacher verpasste den Test in Hagen und soll in Melsungen nun wichtige Minuten sammeln. „Er ist schon während der ganzen Woche wieder voll im Training“, sieht Lerscht keinen Grund, seinen Mittelmann zu schonen.
Dass die Hammer gegen einen Ligakonkurrenten in der Vorbereitung antreten, sieht Lerscht unproblematisch, ist aber auch eine Frage der Organisation gewesen. „Für mich war die Vorbereitungsplanung schwierig, weil wir da noch im Pokal gegen Gummersbach gespielt haben“. erklärt er. „Daher musste ich abwarten, denn wären wir weitergekommen, hätten wir an diesem Wochenende das Viertelfinale gespielt. Und danach blieben nicht viele Mannschaften als Gegner übrig, weil viele, die für den Test fahrtechnisch infrage gekommen wären, noch im Pokal im Einsatz sind. Und die 2. Liga spielt am Wochenende ja auch schon wieder. Am Ende ist es Melsungen geworden.“
Jetzt habe das Team „einen schönen Rhythmus mit Spiel am Samstag, zwei Tage Break und dann fünf Tage Vorbereitung Richtung Füchse Berlin“. Gegen die spielt der ASV am Sonntag, 12. Februar, vor bereits ausverkaufter Halle sein Auftaktmatch nach der Winterpause.