20 gute Minuten reichen dem ASV Hamm-Westfalen nicht zum Sieg

Das Bundesliga-Schlusslicht verliert das Winter-Vorbereitungsspiel beim Zweitligisten VfL Eintracht Hagen mit 33:35 (16:15).
Hagen – Das Ergebnis? Nun ja. So ganz frei machen wollte sich Michael Lerscht nicht davon, dass er sicherlich beim abstiegsbedrohten Handball-Zweitligisten VfL Eintracht Hagen gerne gewonnen hätte. Unter dem Strich waren es aber andere Ziele, die der Coach des Bundesliga-Schlusslichts ASV Hamm-Westfalen im ersten von zwei Testspielen der Wintervorbereitung verfolgte. Zumindest eines davon verfehlte seine Mannschaft allerdings bei der 33:35 (16:15)-Niederlage in der Sporthalle Mittelstadt deutlich: „Wir haben in der zweiten Halbzeit viel zu viele Tore kassiert“, bemängelte Lerscht. „20 Gegentore – das geht einfach nicht, da haben wir die Konsequenz in der Deckung vermissen lassen. Dafür haben wir ganz gut angefangen, haben viel umgesetzt von dem, was wir uns vorgenommen haben – das Tempospiel, die Laufarbeit waren da.“
Entsprechend stellten sich die ersten Zwischenstände dar – in einer Partie, in der der Trainer wie geplant auf Spielmacher Björn Zintel verzichten musste. Nicht geplant war, dass Rechtsaußen Jan Pretzewofsky passen musste, dem nach einem Trainingszusammenprall Schonung auferlegt wurde. Abwehrspezialist Markus Fuchs fehlte ebenfalls. Er wurde zur zweiten Mannschaft abgestellt, die ihre wichtige Partie im Abstiegskampf bei den SGSH Dragons zu bestreiten hatte. Dort wiederum fehlte Yonatan Dayan, der noch vor Wochenfrist im Heimspiel gegen LIT II eine starke Leistung gezeigt hatte.
Unter seiner Regie kam der ASV in Hagen bestens in die Partie, ging durch den Ex-Hagener Jan von Boenigk in Führung und baute diese in der Folge bis zur 15. Minute auf 12:5 aus.
Die Dominanz des Erstligisten verschwand in der Folge allerdings schnell. Eintracht-Trainer Stefan Neff wechselte fast sein komplettes Team, und die neue Formation auf dem Feld, allen voran der iranische WM-Teilnehmer im Rückraum, Pouya Norouzi, stellte den Gast vor deutlich größere Probleme. Bis zum 16:11 durch Fabian Huesmann war Hamm noch dominant – dann kam Hagen immer besser ins Spiel.
Schon zur Halbzeit hatte der Gastgeber auf 16:15 aufgeschlossen, und Pausenübergreifend schaffte die Eintracht einen 8:0-Lauf gegen den Erstligisten Dies begünstigt dadurch, dass auch der Gästecoach darauf bedacht war „Spielzeiten zu verteilen“, so Lerscht.
Als Hagens Frederic Stüber in der 35. Minute nach einem Zuspiel des früheren Hammers Jan-Lars Gaubatz das 19:16 erzielte, war es den Gästen dann doch ein wenig zu viel. „Dass ein Gegner mit den Qualitäten des ASV Hamm noch einmal zurückkommt, damit muss man rechnen“, sagte Neff, dessen Team Mitte der zweiten Hälfte wieder in Rückstand geriet (25:27).
In der Schlussphase nahm Lerscht dann auch Dayan, der „bis dahin ein gutes Spiel gemacht hat“, vom Feld. Hagen bekam wieder Oberwasser, ging in Führung und gab diese bis zum Ende nicht wieder her.
Am Samstag testet die Mannschaft des ASV noch einmal beim Erstligakonkurrenten MT Melsungen. Anwurf: 16 Uhr. güna
ASV: Bozic, Hertlein - Savvas (2), von Boenigk (4), Meschke, Bauer (1), Patrail, Schulze (5), Orlowski (5), Huesmann (8), Bornemann (1), Wieling (5), Dayan (2)