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Nach Vorwürfen auf Mallorca: Trainer des SC Paderborn zieht Konsequenzen

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Von: Marvin K. Hoffmann

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Paderborn-Trainer Lukas Kwasniok sorgt mit einem Mallorca-Trip für Schlagzeilen. Es gibt offenbar schwere Vorwürfe. Nun zieht er Konsequenzen.

Update vom 26. Mai, 10.54 Uhr: Lukas Kwasniok, Trainer des SC Paderborn, wird nach seinem Mallorca-Trip inklusive Festnahme nicht an der Seitenlinie stehen am letzten Spieltag der 2. Bundesliga. „Vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse hat Chef-Trainer Lukas Kwasniok den SC Paderborn 07 in einem Austausch mit den Gremien des SC Paderborn 07 unter Führung von Präsident Thomas Sagel gebeten, seine Aufgaben im Finale der Zweitliga-Saison 2022/2023 auf andere Schultern zu verteilen“, teilt der SC Paderborn mit.

Kwasniok möchte demnach die Zeit nutzen, um die Ereignisse gemeinsam mit der Familie zu verarbeiten. Darüber hinaus sei es dem Coach ein wichtiges Anliegen, den vollen Fokus auf das letzte Meisterschaftsspiel der Saison 2022/2023 gegen den 1. FC Nürnberg (Sonntag, 28. Mai, 15.30 Uhr) zu richten.

SC Paderborn möchte Zusammenarbeit mit Lukas Kwasniok fortsetzen

„Der SC Paderborn 07 kommt dem Wunsch von Chef-Trainer Lukas Kwasniok gerne nach und bekräftigt den Wunsch, die erfolgreiche Zusammenarbeit in der vertraglich vereinbarten Form fortzusetzen. Gleichzeitig wird der Verein sämtliche Geschehnisse im Zusammenhang mit den jüngsten Ereignisse verfolgen und im Interesse des SC Paderborn 07 bewerten. Co-Trainer Frank Kaspari, der eng mit Kwasniok zusammenarbeitet, wird die Mannschaft auf das Spiel gegen den 1. FC Nürnberg vorbereiten und an der Seitenlinie betreuen“, erklärt der Verein weiter.

Der SC Paderborn werde zu dem noch laufenden Verfahren auf Mallorca keine inhaltliche Stellungnahme oder Bewertung abgeben. „Selbstverständlich haben alle Beteiligten den Wunsch, dass sich die Ereignisse schnellstmöglich aufklären. Für uns gilt auch nach dem Austausch mit Lukas Kwasniok weiterhin die Unschuldsvermutung“, sagt Präsident Thomas Sagel. „Die Interessen des Vereins stehen für mich an erster Stelle. Zudem brauche ich jetzt Zeit und Raum, um die Ereignisse zu verarbeiten und im Familienkreis zu besprechen“, wird Kwasniok zitiert.

Lukas Kwasniok
Paderborns Trainer Lukas Kwasniok sieht sich offenbar schweren Vorwürfen ausgesetzt. © Friso Gentsch/dpa

Paderborns Trainer nach Festnahme wieder frei – Mallorca-Trip sorgt für Schlagzeilen

Erstmeldung: Hamm/Paderborn – Sportlich kann der SC Paderborn nicht mehr für Furore sorgen. Zwar läuft die Saison in der 2. Fußball-Bundesliga noch – aufsteigen kann der SCP aber nicht mehr. Lediglich ein Spiel gegen den abstiegsbedrohten 1. FC Nürnberg – zumindest aus Sicht der „Clubberer“ noch wichtig – steht auf dem Plan. Für Schlagzeilen sorgt stattdessen ein Trip nach Mallorca, an dessen Ende Lukas Kwasniok (41), seit 2021 Trainer in Paderborn (NRW), im Gewahrsam landete. Er sah und sieht sich offenbar schweren Vorwürfen ausgesetzt.

Sexueller Übergriff im Hotel? Schwere Vorwürfe gegen Paderborn-Trainer Kwasniok

Die Mallorca Zeitung beruft sich dabei auf eigene Quellen und berichtet, dass eine Frau den Paderborner Trainer des sexuellen Übergriffs in einem Hotelzimmer auf Mallorca beschuldigt habe. Demnach soll Kwasniok eine Frau am Strand von Cala Ratjada am vergangenen Montag kennengelernt haben, im Anschluss seien die beiden gemeinsam in ein Hotelzimmer gegangen sein. Dort soll es zu dem sexuellen Übergriff gekommen sein, so der Bericht. Die Frau soll anschließend Anzeige gegen den Trainer erstattet haben. Das Verfahren wurde der Zeitung zufolge nicht eingestellt, Kwasniok könne aber nach Deutschland zurückkehren.

Via Twitter veröffentlichte der Verein am Mittwoch später ein knappes Statement. „Lukas Kwasniok ist ohne Auflagen entlassen auf freiem Fuß. Er wird morgen nach Deutschland zurückkehren. Wir freuen uns, dass der Sachverhalt so schnell geklärt werden konnte!“, hieß es dort.

Kwasniok selbst wandte sich via Anwältin an die Öffentlichkeit. „Wir werden keine weiteren Erklärungen abgeben, außer auf den Inhalt der Entscheidung des Gerichts zu verweisen, der eindeutig ist und der uns recht gegeben hat“, wird sie in der Mallorca Zeitung zitiert.

Offene Fragen nach Mallorca-Trip von Paderborn-Coach Kwasniok

Wie es in dem Fall nun weitergeht, ist noch unklar. Am Donnerstag soll Kwasniok wieder in Deutschland ankommen, am Sonntag, 28. Mai, steht um 15.30 Uhr das Heimspiel gegen Nürnberg an. Der Coach dürfte dann wohl wieder an der Seitenlinie stehen. Fragen wird der Mallorca-Trip aber weiterhin aufwerfen. „Für uns gilt weiterhin die Unschuldsvermutung. Die schnelle Freilassung spricht für sich. Wir behalten den gesamten Rahmen des Geschehens im Auge, warten den Ausgang des Verfahrens ab und behalten unseren normalen Geschäftsbetrieb bei“, erklärte der Verein am Donnerstag.

Unterdessen blickt wohl ganz Fußball-Deutschland am Samstag nach Dortmund. Dort entscheidet sich die Deutsche Meisterschaft. Im Falle eines Titelgewinns hat der BVB schon einige Vorkehrungen getroffen – die Meisterfeier samt Korso ist geplant. Zum Unmut vieler Fans wird es aber kein Public Viewing in Dortmund geben. Wer noch ins Stadion will, sollte jedoch nicht auf dem Schwarzmarkt nach Tickets suchen.

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