Logermann verlässt den SVD
Bislang stabiles Gebilde droht wie Kartenhaus zusammenzustürzen
Oliver Logermann hat eine Entscheidung getroffen. Der B-Lizenz-Inhaber wird den SV Drensteinfurt nach dieser Saison verlassen und im Sommer Trainer eines Landesliga-Konkurrenten. Ein Kommentar zur Entscheidung Logermanns und zur Situation des SVD:
Es ist keine sonderliche Überraschung. Dass Oliver Logermann den SV Drensteinfurt nach vier Jahren als Trainer und insgesamt neuneinhalb Jahren im Sommer verlässt, war vorhersehbar. Er wohnt in Münster und will eine Münsteraner Mannschaft trainieren. Das Angebot des BSV Roxel kam genau zur richtigen Zeit.
Für den SVD bedeutet die Trennung einen Neuanfang nach vielen Jahren Kontinuität. Von 2009 bis 2017 war Ivo Kolobaric Coach, seitdem hat Oliver Logermann, der unter Kolobaric erst Spieler, dann auch Co-Trainer war, das Sagen. Nur zwei Trainer in zwölf Jahren – davon träumen die meisten Bundesligisten. Zum Vergleich: Der FC Schalke hat in dieser Zeit 14 Mal den Coach gewechselt, Borussia Dortmund fünf Mal und der FC Bayern München sogar neun Mal.
Doch nun droht das stabile Gebilde erste Mannschaft beim SVD fragil zu werden und im schlimmsten Fall wie ein Kartenhaus zusammenzustürzen. Logermann hat viele Spieler, teilweise Freunde, nach Drensteinfurt gelockt, weil er dort Trainer ist. Wenn er im Sommer geht, wird ihm der eine oder andere folgen.
Auf Jan Wiebusch, erst seit gut drei Monaten Obmann der Seniorenfußballer, wartet gleich zu Beginn seiner Amtszeit eine schwierige Aufgabe. Er muss einen passenden Nachfolger für Logermann finden, der auch die Leistungsträger im Team überzeugt und zum Bleiben bewegt. Sonst geht Qualität verloren. Und aus dem Höhenflug der vergangenen Jahre könnte schnell ein Absturz werden. Beispiele dafür gibt es im Fußballkreis genug.