Preußen Münster ist zwar „nur“ noch Regionalligist. Doch für Uwe Heinsch, den Sportlichen Leiter der SVD-Fußballabteilung, ist was anderes wichtiger. „Die Tradition zählt, die Preußen sind Bundesliga-Gründungsmitglied. Der Name steht für eine gewisse Qualität“, sagt er. Vor 70 Jahren war Münster sogar Vizemeister. Im Juni 1951 standen sich im mit 100 000 Zuschauern ausverkauften Berliner Olympiastadion der 1. FC Kaiserslautern und der SC Preußen Münster im Endspiel um die deutsche Meisterschaft gegenüber. „Am Ende jubelten die Roten Teufel, doch auch für den SC Preußen bleibt dieses Endspiel für immer tief in der Vereins-DNA verankert“, heißt es auf den Internetseiten des Vereins.
Besonders sei das Duell mit den Preußen natürlich auch für die Spieler des SVD. „Es hat immer einen Reiz – vor allen Dingen für die jungen Leute, die in der Ersten kicken“, sagt Heinsch und spricht von einem „Erlebnis“ für das Team von Volker Rüsing und Daniel Stratmann.
Uwe Heinsch erinnert sich besonders an eine Begegnung. In den 80er Jahren traf er als junger Spieler mit der ersten Mannschaft des SVD im Pokal auf die Preußen. „Das werde ich nie vergessen. An einem Sonntag, knallheiß und viele, viele Zuschauer“, sagt Heinsch. Im Tor der Stewwerter stand Manni Lenz, am Ende stand es 10:1 für die Münsteraner, für die unter anderem Uwe Tschiskale auflief.
Im Mai 2007 kam es im Halbfinale des Kreispokals zum erneuten Aufeinandertreffen. Trainer des SVD, der damals in der Kreisliga A spielte, war Günter Gadau, zu den Preußen gehörten der „weiße Brasilianer“ Ansgar Brinkmann und Marco Antwerpen. Wie erwartet setzte sich der damalige Oberligist durch, doch die Drensteinfurter verkauften sich gut. Viele aus der früheren Mannschaft wie Bernd Drepper, Dominik Kunz, Daniel Möllers, Raphael Peter, Tobias Volkmar und André Weißen spielen heute für die Alten Herren II des Vereins.
Die Rahmenbedingungen für die Veranstaltung am 11. Juli stehen. Das Spiel finde natürlich unter Berücksichtigung der dann geltenden Regeln der Coronaschutzverordnung statt, betont Heinsch. „Alle Unterlagen hat unserer Coronabeauftragter Heinz-Dieter Heinrich der Stadt übergeben.“ Der SVD darf bis zu 1000 Zuschauer ins Sportzentrum Erlfeld lassen. Diese bekommen Stehplätze zugewiesen. „Wir müssen verschiedene Zonen einrichten, in denen die Zuschauer Platz finden“, erklärt der Sportliche Leiter. Die Nachverfolgung geschieht in erster Linie per Luca-App, bei denjenigen, die kein Smartphone besitzen, in Papierform. Im Kassenbereich gilt Maskenpflicht.
Für den SVD gab und gibt es im Vorfeld des Testspiels viel zu tun. „Der Aufwand ist schon extrem groß – durch Corona. Wir haben ganz andere Voraussetzungen, die wir erfüllen müssen. Das macht die Sache natürlich nicht einfacher“, sagt Heinsch. „Der andere Aufwand ist uns ja nicht unbekannt, den haben wir ja schon ein paar Mal betrieben, wenn die Preußen bei uns gespielt haben.“ Vor einigen Jahren absolvierte Münster einen Test gegen einen niederländischen Verein im Erlfeld.
Mit wie vielen Zuschauern rechnet der SVD? „Es gibt verschiedene Meinungen. Ich kann mir schon vorstellen, dass an dem Tag 700 Leute kommen. Das ist realistisch“, sagt Heinsch. Schließlich ist es der erste Test des Regionalligisten, der eine starke Rückrunde hingelegt hatte. Und auch in Drensteinfurt gebe es Preußen-Fans. „Wir haben hier viele Leute, die sich diverse Heimspiele anschauen oder Dauerkarten haben. Du brauchst nur durch Stewwert fahren, dann siehst du, wie viele Kästen mit SCP angemalt sind.“ Das Interesse an der Partie sei „logischerweise wetterabhängig“.
Eintrittskarten im Vorverkauf gibt es Samstag, 10. Juli, von 11 bis 13 Uhr im Vereinsheim des SVD auf dem Sportplatz. Die Tageskasse öffnet am Sonntag, 11. Juli, um 13.30 Uhr. Erwachsene zahlen 6 Euro. Für Kinder und Jugendliche bis einschließlich 14 Jahren ist der Eintritt frei, alle älteren Jugendlichen zahlen 2 Euro.