Pfiffe für die Mannschaft - Jubel für Weidenfeller. Gerührt nahm der Schlussmann im letzten Heimspiel seiner Karriere Abschied von den Fans.
Dortmund - Es wurde gefeiert, gegrölt und gejubelt. Doch die Mannschaft von Borussia Dortmund war nicht Teil der Party. Die galt allein Roman Weidenfeller. Immer wieder schallte ein lautes „Weidenfeller, Weidenfeller, hey, hey“ über die Ränge. Allein dem stets loyalen Schlussmann galt der frenetische Applaus.
Nach 16 Jahren beim BVB beendet er zum Saisonende seine Karriere, die Partie gegen den 1. FSV Mainz 05 (1:2) war somit sein letztes Heimspiel. „Es war schon komisch. Auf der einen Seite wurde ich von unseren Fans gefeiert, auf der anderen Seite stand unsere Mannschaft ein Stück weit im Regen und wurde zum Teil ausgepfiffen“, berichtete er.
Fans feiern treuen Weidenfeller
Schon beim Aufwärmen bereitete Weidenfellers „Wohnzimmer“ dem 37-Jährigen einen gebührenden Empfang. Der Höhepunkt hätte eine Einwechslung sein sollen. Noch einmal ein paar Minuten im Dortmunder Fußballtempel spielen. Die Mannschaft versagte Weidenfeller mit einer desolaten Leistung und dem daraus resultierenden Rückstand die letzte Ehre.
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„Klar hätte ich mich auf einen Einsatz gefreut“, gab der zukünftige Fußball-Rentner, der dem BVB aber als Repräsentant erhalten bleibt, offenherzig zu. Einen Vorwurf machte er Dortmunds Trainer Peter Stöger aber nicht, im Gegenteil: „Ich hatte mit dem Trainer abgesprochen, dass der Wechsel nur dann zustande kommt, wenn es dann schon durch ist. Man muss auch den Trainer verstehen, dass er versucht, mit offensiven Wechseln das Spiel zu drehen. Ich habe vollstes Verständnis für Peter Stöger, er hat richtig gehandelt.“
"König der Südtribüne"
Dafür genoss der auch noch lange nach Abpfiff sichtlich gerührte Weltmeister das Bad inmitten der Fans auf der Südtribüne. „Vor der Masse, vor der tollen Kulisse so den Emotionen freien Lauf zu lassen – es gibt nichts Schöneres, als den Fußballberuf auszuüben zu dürfen. Dann vor so einem Publikum. Toll!“, sagte Weidenfeller, der sogar die kleine Bühne des Vorsängers erklomm: „Es war für mich einmalig, auf dem Podest zu stehen. Sonst stand ich immer auf dem Zaun.“
Bei der wilden Kletteraktion fühlte sich der Liebling der Fans stets sicher. „Wenn ich gefallen wäre, hätten die Fans mich aufgefangen. So ein Vertrauensverhältnis herrscht da.“
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