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Schluss mit Geisterspielen: BVB-Fans dürfen zurück ins Stadion - es gibt aber einen Haken

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Von: Sven Schneider

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Die Fans von Borussia Dortmund dürfen zurück ins Stadion. Die Bundesländer haben rechtzeitig vor dem Bundesliga-Start neue Regeln verabschiedet. Es gibt aber auch Haken.

Update vom 15. September, 18.09 Uhr: Die Zeit der Geisterspiele ist in allen Stadien der Fußball-Bundesliga nach sechs trostlosen Monaten vorbei - aber ausdrücklich auf Bewährung. Bundesweit einheitlich - und damit auch bei Borussia Dortmund - dürfen für eine sechswöchige Testphase bei Veranstaltungen mit mehr als 1000 Zuschauern nun 20 Prozent der Plätze besetzt werden. Das haben die Bundesländer am Dienstag beschlossen.

Verein:Borussia Dortmund
Arena/Stadion:Signal-Iduna-Park
Kapazität:81.365
Trainer:Lucien Favre
Sponsor:Evonik Industries
Trainingsplatz:Trainingsgelände Hohenbuschei

BVB: Fans dürfen wieder ins Stadion - unter Auflagen

Neben der Probephase gibt es weitere Corona-Einschränkungen: Es werden keine Zuschauer zu Veranstaltungen zugelassen, wenn die 7-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner am Austragungsort größer oder gleich 35 und das Infektionsgeschehen nicht klar eingrenzbar ist. Das Abstandsgebot von 1,5 Metern muss eingehalten werden, in den Stadien herrscht Alkoholverbot. Zudem ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung bis zum Einnehmen des Sitz- oder Stehplatzes Pflicht.

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke hat die bundesweite Teilzulassung von Zuschauern begrüßt. „Die Fußball-Bundesligisten, aber auch die Clubs und Vereine anderer Sportarten, können am heutigen Tage sehr froh sein, und dieses Gefühl haben wir beim BVB auf jeden Fall“, sagte Watzke. „Gleichzeitig fühle ich eine große Verpflichtung, dass wir als Clubs gemeinsam mit den beteiligten Fans mit dieser Probezeit in den kommenden Wochen äußerst verantwortungsvoll umgehen“, so Watzke. 

Fans im BVB-Stadion: Präsident Rauball wendet sich an Mitglieder

BVB-Präsident Dr. Reinhard Rauball hat sich nach Bekanntwerden der Lockerungen in einer Mail an die Mitglieder gewandt. „Für diese Entscheidung sind wir der Politik und den Behörden sehr dankbar! Unsere Mitarbeiter haben sich seit Wochen akribisch auf jede mögliche Situation vorbereitet, so dass wir kurzfristig in der Lage sind, die Stadiontore für Zuschauer öffnen und gleichzeitig alle Vorgaben zum Gesundheitsschutz einhalten zu können“, heißt es darin. „Entsprechend beschäftigen wir uns nun intensiv mit der Vergabe der Tickets“, schreibt Rauball - und kündigte für die Dauerkarteninhaber weitere Infos mehr Mail an.

Update vom 14. September, 20.20 Uhr: Rund 300 Zuschauer sind am Montagabend im DFB-Pokal zwischen dem MSV Duisburg und Borussia Dortmund anwesend. Deutlich mehr könnten es am Samstag zum Bundesliga-Start gegen Borussia Mönchengladbach werden, wenn es nach Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke geht.

Denn: Die zeitnahe Rückkehr der BVB-Fans in den Signal-Iduna-Park ist nicht ausgeschlossen. Für Watzke wäre das „eine unfassbare emotionale Erleichterung“, wie er gegenüber den Ruhr Nachrichten betont. Borussia Dortmund sei bereit für Zuschauer im eigenen Stadion. Jedoch betont Watzke, nur mit einer geringen Anzahl zu rechnen.

Konkret spricht der Geschäftsführer des BVB von rund 20 Prozent. Bei einem Fassungsvermögen von rund 80.000 Zuschauern wären das 16.000 Fans im Signal-Iduna-Park. „Alles muss verantwortbar sein, und ob wir es dann bis zum Samstag hinbekommen würden, muss man abwarten", so Watzke.

BVB: Watzke rechnet mit Rückkehr der Fans ins Stadion zum Saisonstart

Update vom 30. Juni, 16.48 Uhr: Die Saison 2019/20 ist für Borussia Dortmund gelaufen, die Geisterspiele im leeren Dortmunder Signal-Iduna-Park haben (vorerst) ein Ende. Endlich, würde wohl der eine oder andere behaupten, glichen die letzten Bundesliga-Spieltage doch mehr einer Zwangsveranstaltung als der wohl schönsten Nebensache der Welt. Die Hoffnung auf die Rückkehr der Fans ins Stadion ist groß - zurecht, wie BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke findet.

Watzke rechnet bei einer "stabilen Infektionslage" zum Saisonstart im September mit ZFans. Er sei "hoffnungsfroh", dass man dann "einen kleineren Teil der Zuschauer ins Stadion bekommen werde", sagte er am Dienstag. Eine genaue Zahl wollte und konnte Watzke nicht nennen. Dass die rund 81.365 umfassende Dortmunder Arena bis auf den letzten Platz gefüllt sein wird, darf allerdings ausgeschlossen werden, weshalb Watzke mit "deutlich weniger als die Hälfte" rechnet.

Unterstützung erhält der BVB-Boss von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). Zwar seien Großveranstaltungen in Hallen bis auf weiteres nicht möglich. Aber: "Die Bundesliga ist etwas anderes, weil sie draußen stattfindet und Abstandsregelungen eingehalten werden können", so Laschet. Voraussetzung sei allerdings sowohl ein Konsens der 16 Länder als auch als auch ein neues Konzept der Liga.

Borussia Dortmund: DFL plant Restart 2.0 für die Saison 2020/21

Update vom 9. Juni, 15.02 Uhr: Angesichts der landesweit konstant niedrigen Infektionszahlen mit dem Coronavirus plant die Deutsche Fußball Liga (DFL) weitere Lockerungen und den 'Restart 2.0'. Dies geht aus einem Papier hervor, welches dem Kicker vorliegt. Demnach könnten, je nach Entwicklung der Pandemie, "schrittweise" wieder Zuschauer in die Stadien der 36 Klubs der 1. und 2. Bundesliga zugelassen werden.

Die DFL spricht in dem Papier von drei bevorstehenden Maßnahmen. Die Liga will das Hygienekonzept "an die zwischenzeitlichen Entwicklungen in der Gesamtgesellschaft anpassen", heißt es in dem Bericht. Demnach befürwortet die DFL die Erweiterung des anwesenden Personenkreises im Stadion. Das betrifft neben Journalisten und Fotografen die Vereinsvertreter. Ob das zugleich die Rückkehr der Zuschauer zur Saison 2020/21 bedeutet, ist noch unklar. Sicher ist jedoch, dass die Fans von Borussia Dortmund nur schrittweise zum Signal-Iduna-Park zugelassen werden.

Dem Bericht zufolge soll die DFL bereits das Gespräch mit dem Bundesgesundheitsministerium gesucht haben "mit Blick auf die Möglichkeit, mit dem Saisonstart schrittweise Zuschauer zu den Spielen beider Ligen zuzulassen", wird DFL-Chef Christian Seifert zitiert. Vor möglichen Spekulationen um einen Zeitpunkt der Rückkehr der Fans warnt Seifert jedoch. Er befürchtet, eine Diskussion um die Sonderrolle des Fußballs könnte erneut entfacht werden. BVB-Lizenzspielleiter Sebastian Kehl hatte zuletzt den kommenden Herbst als möglichen 'Restart 2.0' genannt.

Bundesliga mit Fans noch 2020? BVB-Lizenzspielleiter Kehl nennt Zeitpunkt

Dortmund - Geisterspiele gehören mittlerweile zum Bundesliga-Alltag dazu. Normalität sollen sie dennoch nicht werden, handelt es sich dabei doch mehr um einen Kompromiss, der so schnell wie möglich ad acta gelegt werden soll. Fußball ohne Fans im Stadion, das passt einfach nicht zusammen. Und doch gehören sie zur unwirklichen Realität in Zeiten des Coronavirus. Noch sind es Gedankenspiele. Doch die vorsichtigen Aussagen von Oliver Kahn und Sebastian Kehl wecken die Hoffnung auf die Rückkehr zumindest einiger Fußball-Fans in die Stadien noch in diesem Jahr.

Geisterspiele des BVB in der Bundesliga? Damit könnte für Sebastian Kehl bald Schluss sein.
Geisterspiele des BVB in der Bundesliga? Damit könnte für Sebastian Kehl bald Schluss sein. © dpa / picture alliance

"Natürlich haben wir uns das mal angeschaut", sagte Oliver Kahn in der TV-Sendung Sky90. Er sei "ein absoluter Freund davon, früher oder später wieder über Zuschauer nachzudenken". Voraussetzung ist die Einhaltung strenger Corona-Auflagen.

Bundesliga mit Fans noch 2020? BVB-Lizenzspielleiter Kehl optimistisch

Von gefüllten Arenen und Stadien ist Deutschland und der Fußball mit Blick auf das Hygienekonzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) wegen des Coronavirus allerdings noch weit entfernt. Bis zum 31. August sind Großveranstaltungen mit Zuschauern in Deutschland untersagt, die Entscheidungshoheit über genaue Zahlen liegt bei den Bundesländern. Die kommende Spielzeit 2020/21 dürfte aber nicht vor September beginnen - Ende August will die Europäische Fußball-Union noch die Europapokal-Wettbewerbe abschließen.

Wann die Bundesliga-Saison 2020/21, für die bereits das neue Auswärtstrikot des BVB veröffentlicht sein soll, startet, ist noch unklar. Die Bild am Sonntag hatte den 11. September als möglichen Termin genannt, Tendenz später. Die Fußball-Bundesliga könnte somit den Winter ohne traditionelle Pause bestreiten. Dass dann, wenn es die Infektionsrate zulässt, teilweise wieder Zuschauer zugelassen werden, hatten zuletzt auch die Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD/Niedersachsen) und Michael Kretschmer (CDU/Sachsen) angeregt.

Bundesliga mit Fans noch 2020? Sebastian Kehl setzt auf den Herbst

Fest steht: Die Bundesliga, der BVB und seine Fans sind angewiesen auf Entscheidungen aus der Politik. Das weiß auch Borussia Dortmunds Lizenzspielleiter Sebastian Kehl. "Die Frage ist ja, wann es in unserer Gesellschaft wieder eine gewisse Normalität geben wird und welchen Kurs unsere Politik hierbei einschlagen wird", so Kehl gegenüber der Fuldaer Zeitung. Stück für Stück zurück zur Normalität lautet das Motto. 

Das gilt ebenso für die Menschenmassen in den Stadien. Dass gleich rund 80.000 BVB-Fans in den Dortmunder Signal-Iduna-Park zurückkehren werden, ist unwahrscheinlich. Sebastian Kehl ist dennoch guter Dinge. "Ich habe die Hoffnung, dass wir vielleicht im Herbst dieses Jahres wieder Spiele mit Fans sehen werden", sagte er. Dann allerdings ohne Mario Götze. Der WM-Held von 2014 könnte in Spanien anheuern.

Mit dpa-Material

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