Handschrift von Terzic bereits erkennbar: Worauf es für den BVB nun ankommt - Kommentar
Borussia Dortmund überzeugt gegen RB Leipzig. Die Handschrift von Edin Terzic ist bereits erkennbar. Nun fehlt noch ein ganz wichtiges Detail. Ein Kommentar.
Hamm - Borussia Dortmund besteht den zweiten Härtetest des noch jungen Jahres 2021. Nach durchwachsener erste Hälfte dreht der BVB-Kader in Leipzig förmlich auf und vermasselt RB den Sprung vorbei am FC Bayern an die Tabellenspitze. Die Experten sind sich sicher: Dortmund trägt bereits jetzt die Handschrift von Trainer Edin Terzic. Recht haben sie.
Verein | Borussia Dortmund |
Cheftrainer | Edin Terzic |
Stadion | Signal-Iduna-Park (Dortmund) |
Plätze | 81.365 |
BVB: Edin Terzic‘ Handschrift erkennbar, darauf kommt es nun an - Kommentar
„Sie haben in der ersten Halbzeit richtig Fußball gearbeitet und leidenschaftlich verteidigt“, lobte Eintracht Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic bei Sport1 und hob damit genau das hervor, was unter Edin Terzic‘ Vorgänger so oft auf der Strecke blieb. Wurde Borussia Dortmund in den vergangenen Monaten der spielerischen Klasse beraubt, so wirkten Akteure wie Jadon Sancho und Co. lustlos und demotiviert.
Nicht so am Samstagabend gegen RB Leipzig. Der junge Engländer setzte das um, was sein Trainer von ihm verlangte: Defensivarbeit. Zu eigenen Torchancen kam der BVB in Halbzeit eins nicht, ebenso gab Schwarz-Gelb nicht einen einzigen Torschuss ab. „Wir hatten ein ganz großes Problem. Ich hatte gelesen, dass es 112 Fehlpässe gab von uns. Gefühlt waren davon 110 in der ersten Halbzeit“, analysierte Edin Terzic.
BVB: Schnörkellos, einfach, effizient, aber dennoch wunderschön gegen RB Leipzig
Geschadet hatte die destruktive Spielweise nicht, erfüllte sie doch einen ganz besonderen Zweck. Der anfängliche Sturmlauf von RB Leipzig wurde im Keim erstickt. Der BVB verteidigte das weg, was auch nur in die Nähe des eigenen Tores kam. Schwarz-Gelb gewann 53 Prozent aller Zweikämpfe - und setzte in Halbzeit zwei dann tödliche Nadelstiche.
Schnörkellos, einfach, effizient, aber dennoch wunderschön. Erling Haaland nutzte seine Dynamik, Kapitän Marco Reus seinen feinen Fuß bei seiner Ablage per Hacke auf Jadon Sancho. Kommt dann noch die spielerische Klasse der vielen Einzelkönner beim BVB dazu, macht das Fußballgucken plötzlich wieder Spaß. „Sie haben sich in das Spiel richtig reingearbeitet“, fügte Fredi Bobic an.
BVB: Die weichen Faktoren stimmen - nun muss die Konstanz folgen
Körpersprache, Einstellung und Wille stimmen derzeit beim BVB unter Edin Terzic. Die sogenannten weichen Faktoren im Fußball, die über Sieg oder Niederlage entscheiden können. Hält Borussia Dortmund diese aufrecht, dann kehrt auch das Selbstverständnis eben jenes Jadon Sancho zurück, der in der Vorsaison in der Bundesliga 34 Scorerpunkte sammelte. Und eben jene Magie, die dem gesamten BVB-Kader in den vergangenen Monaten abhanden gekommen war.

Doch auch der größte Dortmund-Fan und die Spieler wissen: An genau dieser Stelle war der BVB bereits. Nicht nur einmal. Borussia Dortmund beeindruckte auf dem Rasen und ließ die Stadt vom Titel träumen. Dann folgte der unerklärliche Einbruch und die Einkehr von Tristesse. „Wir wissen um unsere eigene Stärke, nun müssen wir das kontinuierlich zeigen“, sagte Marco Reus bei Sky. Konstanz lautet das Zauberwort. Und die lässt sich erarbeiten. Eben so, wie es der BVB am Samstagabend getan hat. „Wir haben noch viel vor in der Liga, im DFB-Pokal und in der Champions League“, so Edin Terzic.