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BVB vor Risikospiel: „Invasion“ von Dresden-Ultras in Dortmund

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Von: Marvin K. Hoffmann

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Für das Drittliga-Spiel gegen die U23 des BVB kündigen Fans von Dynamo Dresden eine „Invasion“ in Dortmund an. Die Polizei bereitet sich auf ein Risikospiel vor.

Dortmund – Die aktive Fanszene von Dynamo Dresden genießt einen zweifelhaften Ruf. Bekannt ist sie zum einen für ihre große Leidenschaft, die starken Choreos und ihre endlose Treue zum Traditionsverein aus dem Osten Deutschlands. Zum anderen sind da aber die große Gewaltaffinität, die manchmal nicht ganz klare Abgrenzung zum rechtsextremen Milieu und ein mitunter verstörendes martialisches Auftreten diverser Chaoten in der Öffentlichkeit. Vor dem Drittliga-Spiel gegen die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund (Sonntag, 12. März, 15 Uhr) sorgt daher auch ein Aufruf im Netz für Aufregung.

BVB U23 trifft im Signal Iduna Park auf Dynamo Dresden – Ultras kündigen „Invasion“ an

Da sich der Umbau der eigentlichen Heimspielstätte der BVB-U23 – Stadion Rote Erde – weiter verzögert, weichen die „Amateure“ erneut in den großen Signal Iduna Park an der Strobelallee in Dortmund (NRW) aus. Normalerweise wirken die Spiele der U23 von Borussia Dortmund dort eher trostlos – die wenigen Fans und Ultras verschwinden im weiten Rund. Nun aber könnte das anders sein.

Zahlreiche Anhänger von Dyanmo Dresden, darunter viele Ultras und womöglich auch Hooligans, wollen kommen. Nach Informationen von wa.de steht ihnen ein Kontingent von circa 6.500 Karten zu – der BVB könnte zudem noch weitere in den Verkauf geben. Gut möglich, dass die Dynamo-Fans sie alle abrufen werden. 10.600 Karten seien insgesamt bis Freitagmittag verkauft worden, davon über 7.000 an Fans von Dynamo Dresden, teilte ein BVB-Sprecher auf Nachfrage mit. Für ein Drittliga-Spiel ist das ein Riesen-Andrang.

BVB U23 spielt gegen Dynamo Dresden – einen Tag vorher sind die Ultras beim Derby auf Schalke

Ob Ultras von Borussia Dortmund vertreten sein werden, ist noch unklar. Dem Vernehmen nach könnte das vom Spielverlauf des Revierderbys, in dessen Vorfeld es eine Razzia gab, am Vortag abhängen – am 11. März treffen die Profis von Borussia Dortmund auswärts auf den FC Schalke 04 (18.30 Uhr). Es wäre aber durchaus denkbar, dass sich der harte Kern der BVB-Fanszene die Drittliga-Partie gegen Dynamo Dresden ebenfalls nicht entgehen lassen will.

Unter dem martialischen Motto „Dynamo Invasion - Alle nach Dortmund! 12.03.2023“ macht die aktive Dynamo-Fanszene, die unter dem Namen „K-Block“ firmiert, für das Auswärtsspiel der SG Dynamo Dresden bei der BVB-U23 mobil. Flankiert wird der Aufruf von kriegerischen Grafiken, die eine Art Truppenbewegung auf einer Landkarte darstellen und einem Video. Der Polizei bereitet dieser Aufruf Sorgen.

Polizei stuft Borussia Dortmund II gegen Dynamo Dresden als „Risikospiel“ ein

„Wir werden die Partie Borussia Dortmund II gegen Dynamo Dresden als ‚Risikospiel‘ einstufen und mit entsprechenden Kräften vor Ort sein“, erklärte Polizeisprecher Joshua Pollmeier im Gespräch mit wa.de. Genauere Angaben konnte er aus einsatztaktischen Gründen nicht machen. Nur so viel: „Wir werden auf alle Eventualitäten vorbereitet sein.“ Auch mit den an Spieltagen üblichen Verkehrsbehinderungen müsse gerechnet werden. Besonders Acht geben werden die Einsatzkräfte auf sogenannte gewaltbereite Fans von Dynamo Dresden – aber auch von Borussia Dortmund.

Die Polizei empfiehlt den Fans dabei, rechtzeitig anzureisen und Zeitreserven einzuplanen. „Aufgrund von Parallelveranstaltungen im Bereich der Westfalenhallen/Messehallen war es erforderlich, ein spezielles Anreisekonzept zu entwickeln. Dieses sieht u. a. eine besondere, durch die Polizei geschützte, räumliche Trennung der Heim- und Gästefans vor. Wir bitten Sie, über die für Sie vorgesehenen Wege friedlich anzureisen“, heißt es in einem sogenannten Fanbrief der Polizei an die Anhänger von Dynamo Dresden. Drin weist die Polizei auch unter anderem darauf hin, dass das Abbrennen von Pyrotechnik „im gesamten Stadtgebiet und im Stadion verboten ist“.

„Wir werden versuchen, dass die beiden Fanlager nicht aufeinandertreffen. Familien und Fans, die nur für das reine Fußballspiel anreisen, müssen natürlich keine Angst haben“, sagte Pollmeier von der Polizei Dortmund, die sich zudem im „engen Austausch mit den szenekundigen Beamten aus Dresden“ befände, um mögliche Chaoten schon früh zu identifizieren und Eskalationen zu vermeiden.

Wir haben diesen Text aktualisiert.

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