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Bayern feiert den Titel - der BVB schaut zu: „Wir waren einfach nicht gut genug“

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Von: Tobias Hinne-Schneider

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Der FC Bayern München ist Deutscher Meister 2022 - das konnte der BVB am 31. Spieltag im direkten Duell nicht verhindern. Reus: „Wir waren einfach nicht gut genug.“

München - Kurze Gratulation und ab in die Katakomben: Von den BVB-Spielern war kurz nach dem Abpfiff in München nichts mehr zu sehen. 90 Minuten lang hatte Borussia Dortmund versucht, dem Konkurrenten aus dem Süden die Meisterfeier zu verhageln, am Ende ohne Erfolg. 1:3 (0:2) verlor die Mannschaft um Erling Haaland und Marco Reus in der Allianz-Arena. Der Spielverlauf spiegelte dabei den Saisonverlauf des BVB wider - es wurden schlichtweg zu viele Fehler gemacht, um die Bayern ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.

FußballvereinBorussia Dortmund
TrainerMarco Rose
Arena/StadionSignal Iduna Park

Bayern feiert den Titel - der BVB schaut zu: „Wir waren einfach nicht gut genug“

BVB-Trainer Marco Rose bilanzierte nach dem Spiel bereits: „Das ist eine wenig zufriedenstellende Saison für uns.“ Dabei ist die Spielzeit noch gar nicht beendet. Drei Spiele stehen noch aus - bei acht Punkten Vorsprung auf Bayer Leverkusen ist dem BVB der zweite Platz aber wohl nicht mehr zu nehmen. Angesprochen auf die erneuten individuellen Fehler vor den Gegentoren, sagte Rose, „die Saison hat eine Geschichte. Wir werden an Ergebnissen gemessen - die Geschichte hinten dran wird schnell vergessen.“

Bereits nach einer Viertelstunde gab es für den BVB die kalte Dusche (keine Bierdusche): Nach einem Eckball köpft Leon Goretzka den Ball auf die Strafraumkante, wo Serge Gnabry den Ball mit einem Kontakt annimmt und dann volley - unhaltbar für Marwin Hitz - ins Tor hämmert (15.). Julian Brandt hatte sich im Vorfeld den Raum vor Gnabry preisgegeben. Ein Abseitstor (30.) durch Serge Gnabry - Marius Wolf hatte dem Bayern-Angreifer den Ball unglücklich vor die Füße gespitzelt - nahm der VAR zurück. Doch nur drei Minuten später lud die BVB-Defensive den FC Bayern erneut ein: Dan-Axel Zagadou verliert den Ball vor dem Strafraum, Müller steckt durch auf Lewandowski - Tor.

Bayern feiert den Titel - der BVB schaut zu: fehlender Elfmeterpfiff? Pavard grätscht Bellingham um

In der zweiten Halbzeit war der BVB griffiger. Nach einem Foul von Joshua Kimmich an Marco Reus gab es Elfmeter. Emre Can traf (52.). Dann kam die Aufreger-Szene des Spiels. Jude Bellingham lässt Benjamin Pavard im Bayern-Strafraum stehen. Pavard grätscht, erwischt dann wohl zunächst Bellingham am Bein, bevor er den Ball spielt. Schiedsrichter Daniel Siebert pfeift nicht - auch nach Rücksprache mit dem VAR ändert er seine Entscheidung nicht.

„Wie ich gehört habe, hätten wir Elfmeter bekommen können [...] Aber das ist für uns nichts Neues. Ich erwarte, dass die Dinge anständig geregelt werden“, echauffierte sich Rose. Bereits im Hinspiel hatten sich die BVB-Verantwortlichen über die Schiedsrichter-Leistung beschwert. Mit Folgen: Seit dem pfeift Felix Zwayer keine BVB-Spiele mehr. Ein ähnliches Nachspiel ist für Siebert allerdings nicht zu erwarten.

Bayern feiert den Titel - der BVB schaut zu: Klare Worte von Marco Reus

Alphonso Davies vom FC Bayern (in Rot) wird hier von Dortmunds Julian Brandt verfolgt.
Alphonso Davies vom FC Bayern (in Rot) wird hier von Dortmunds Julian Brandt verfolgt. © Matthias Balk/dpa

Das Tor zur Meisterschaft schoss schließlich Jamal Musiala (83.). Und wieder sieht die BVB-Abwehr nicht gut aus. Musiala schießt, Hitz hält den Ball nicht fest, Guerreiro klärt ihn kerzengerade in die Luft. Musiala holt sich den Ball im Strafraum wieder und schießt die Bayern zur zehnten Meisterschaft in Folge.

BVB-Kapitän Reus fand nach dem Spiel klare Worte: „Wir waren einfach nicht gut genug.“ Die Bayern seien einfach konstanter - „acht Niederlagen in der Bundesliga sind zu viel“, so Reus.

Für die BVB-Anhänger gab es dennoch eine gute Nachricht am Wochenende: Fußball-Nationalspieler Karim Adeyemi wechselt in der nächsten Saison von Red Bull Salzburg zu Borussia Dortmund. Es fehlt wohl nur noch ein Detail. Dementsprechend wollte das der BVB-Sportdirektor Michael Zorc vor dem Bayern-Spiel noch nicht bestätigen.

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