3:0 stand es nach 45 Minuten auch in Herbern, bevor es nach dem Wechsel wenig souverän bis zum 4:1 von Cabuk in der Nachspielzeit weiterging. Gegen Bockum-Hövel führte die IG ebenfalls zur Halbzeit, ehe sich ein wildes Spiel zum 5:2-Sieg entwickelte. „Wenn Hektik entsteht, weil der Gegner mit dem Rücken zur Wand steht und alles rausholt, bekommen wir keine Ruhe rein“, sagt Cerci: „Wir lassen uns von der Hektik des Gegners anstecken.“
Er nimmt in diesen Phasen die erfahrenen Spieler in die Pflicht. „Die müssen Verantwortung übernehmen, auch mal auf den Ball treten und für Ballzirkulation sorgen“, fordert der IG-Coach. Einige seiner Akteure seien dagegen gegen Dorsten-Hardt nach dem 3:1 abgetaucht. „Wir müssen die Ruhe bewahren und unser Spiel weiter durchziehen“, will er auch unter Druck einen kontrollierten Spielaufbau sehen: „Mit Ballverlusten, die zu Gegentoren führen, würde ich klarkommen“, erklärt er.
Dass die IG bislang Führungen nicht gut verwalten kann, hängt allerdings auch mit der Personalsituation zusammen. Routiniers wie Arif Et, Adil Elmoueden oder Ismail Budak (alle 29 Jahre) werden vermisst. Budak kam gegen Dorsten-Hardt zwar nach 65 Minuten zu seinem ersten Einsatz in dieser Saison. „Aber es war schwer für ihn, als er reinkam, nach der langen Pause“, weiß Cerci.
Wirklich entspannt hat sich die personelle Lage im Kader weiterhin nicht. Zwar sind Elmoueden und Ersin Kusacki einsatzbereit, Et (verletzt), Okan Güvercin (Arbeit) und Jesse Kuhn (Aufbautraining) fehlen aber weiter. Gegen Dorsten-Hardt verletzten sich zudem Emre Demir, dessen Verdacht auf Muskelfaserriss sich bestätigte, und Mohammed Bulut, dessen Diagnose noch aussteht. Serhad Gün meldete sich nach dem Mittwochtraining mit Muskelproblemen ab.
Angesichts der schwierigen Lage mit wohl nur drei Feldspielern am Sonntag auf der Bank, ist Cercis Aufmerksamkeit größtenteils beim eigenen Team. Bei Borken, Zehnter und mit vier Partien in Folge ohne Sieg, ragt im buchstäblichen Sinn Bastian Bone heraus. Der 1,90 Meter große Angreifer hat in den vergangenen fünf Spielzeiten in 103 Einsätzen 80 Tore erzielt und in dieser Saison auch schon wieder viermal getroffen.
Eins-zu-eins ist er kaum zu verteidigen. „Wir wollen im Mannschaftsverbund defensiv die Aufgaben lösen. Das haben wir in Herbern auch schon gemacht. Die hatten ebenfalls so einen langen Schlacks vorne drin. Da muss man sich gegenseitig absichern und bei den zweiten Bällen da sein“, sagt Cerci.