„Wir verschieben nicht, wir bieten uns nicht an“, zählt Stappert weitere Dinge auf: „Die Automatismen greifen nicht.“ Das ist vielleicht aktuell das größte Problem der Bönener und hängt mit den vielen Ausfällen zusammen. Ständig muss Spielertrainer Cengiz Güner seine Elf umbauen oder er hat kaum Alternativen auf der Bank. Gegen Pelkum stand gar Co-Trainer Hendrik Dördelmann als Ersatzmann auf dem Spielbericht. Besonders in der Innenverteidigung und auf der Sechs hakt es.
Güner selbst plagt sich mit Achillessehnenproblemen herum, seine Abwehrkollegen Miles Gottschlich und Timo Walter fielen schon mehrmals aus. In der Reihe davor muss die SpVg bis auf Weiteres auf Berat Özgüc wegen einer Operation am Knie verzichten. Die für das Zusammenspiel wichtige Konstanz kann sich so nicht entwickeln.
Dass in der Offensive schon seit Anfang der Vorbereitung die langzeitverletzten Yannic Weißenberg und Onur Basyigit fehlen, und auch Spieler wie Sören Symmank oder Sercan Ersan zwischendurch passen mussten, macht es nicht einfacher. Angesichts dieser Personallage wiegen schlechte Tage einzelner Akteure schwerer als normal. „Wir haben jedes Spiel drei Totalausfälle, immer wieder andere. Das können wir nicht auffangen“, sagt Stappert.
Dennoch ist sich der Defensivallrounder, der vor der Saison von seinem kurzen Intermezzo bei der SG Bockum-Hövel an den Rehbusch zurückkehrte, sicher, dass die Bönener nicht in Abstiegsgefahr geraten. „Nein, auf keinen Fall“, erklärt er auf die entsprechende Nachfrage. „Es kommen noch genügend Spiele. Das wird sich ändern. So eine negative Phase habe ich in der extremen Form noch nicht erlebt.“
Dass es möglichst schnell wieder rosiger aussieht, dafür wollen Trainerteam und Mannschaft aktiv sorgen. Stappert berichtet von Einzelgesprächen, die geführt werden, in denen jeder sagen könne, was ihm auf dem Herzen liegt. Kommuniziert würde am Rehbusch aber jetzt schon viel.
„Im Normalfall ist in Bönen die Mannschaft die Stärke“, verweist Stappert darauf, was die SpVg stets zu einem der unbequemsten Gegner der Liga gemacht hat. Da möchten alle gemeinsam wieder hinkommen. Das fordert Stappert daher auch für die Partie am kommenden Sonntag gegen den SVF Herringen: „Wir müssen auf uns gucken, dass wir eine geschlossene Mannschaftsleistung zeigen.“
Dazu müssen die Bönener ihre hohe Fehlerquote reduzieren. Doch wie das gelingen soll, gerade in einem solchen Negativlauf, in dem sich die SpVg befindet, ist die Frage. „Das ist eine der schwierigsten Fragen. Das liegt an jedem selber. Und das hat ja auch nichts mit Kondition und Einstellung zu tun“, sagt Stappert, für den ein Erfolgserlebnis den Knoten am Rehbusch lösen könnte. Das würde den Bönenern gut tun, zumal nach dem Heimspiel gegen den Tabellensechsten der Druck bei der Auswärtsaufgabe beim Vorletzten SV Stockum nicht kleiner wird.