Viel wird dabei davon abhängen, wie sich die Spieler beider Mannschaften auf dem Platz präsentieren. Was die Bönener Seite betrifft, ist sich Güner sicher, dass die nötige Vorfreude und die Lust auf eine Partie gegen einen von der Papierform her so übermächtigen Gegner groß ist. „Auf so ein Spiel freut man sich“, weiß er aus eigener Erfahrung. „Und wir wollen Spaß haben. Das werde ich den Jungs so auch mitgeben. Ich habe selbst mit Bönen schon das eine oder andere Mal gegen Oberliga-Mannschaften gespielt – und so hoch ist das Ergebnis nie ausgefallen. Wir hatten hinterher als Mannschaft immer ein gutes Gefühl. Und das sollte jetzt auch so sein.“
Darauf, dass der Oberligist sein Team unterschätzen wird, sollte Güner allerdings nicht hoffen. Denn beim Gegner geht es 14 Tage vor dem Saisonstart (Sonntag, 29. August) auch um die Plätze in der Startformation für die Partie beim TuS Ennepetal „Wir werden mit einer gewissen Ernsthaftigkeit in das Spiel gehen“, versichert Rhynerns Coach Michael Kaminski, dass er die Partie nicht als Selbstläufer sieht. „Klassentiefere Mannschaften haben es im Pokal vielleicht sogar einfacher, weil die Verlängerung ja wegfällt – jeder Underdog, der gut strukturiert ist, kann ackern und die Räume eng machen.“ Und dann vielleicht auf das nötige Glück im Elfmeterschießen hoffen.
Dass sein Team in die Verlegenheit kommen könnte, zum Vergleich vom Punkt antreten zu müssen, hält Kaminski trotz Respekt vor dem Gegner nicht für wahrscheinlich. „Ich schätze meine Mannschaft so charakterstark ein, dass keiner den Gegner unterschätzt.“
Während Kaminski bis auf den Langzeit-verletzten Sezer Toy auf seinen gesamten 24er Kader zurückgreifen kann, hat Cengiz Güner schon eine deutlich schmaler besetzte Bank. Die Langzeit-verletzten Yannic Weißenberg und Onur Basyigit, die beide Kreuzbandrisse auskurieren, sind ohnehin kein Thema. Serkan Cengiz ist privat verhindert. Und Miles Gottschlich hat sich eine Zerrung zugezogen und wird mindestens 14 Tage fehlen.
Die taktische Vorgabe, die Güner seinen Akteuren mit auf den Weg geben wird, ist leicht zu erraten: „Wir werden erst einmal hinten versuchen, gut zu stehen“, setzt der Bönener Coach darauf, die Räume eng zu machen und Rhynern nur wenig Platz zur Entfaltung zu geben. „Wenn sich dann die Chance bietet, werden wir auch versuchen, nach vorne Nadelstiche zu setzen.“