Seit dem 13. Januar gilt eine Entschärfung. In den Hallen darf trainieren, wer geboostert oder doppelt geimpft und frisch getestet ist. Die 2G-plus-Lösung also, mit einer neuen Befreiung für die Geboosterten und noch frisch doppelt Geimpften (zwischen dem 15. und 90. Tag nach der zweiten Impfung). Bönens Vereine, mittlerweile geschult in maximaler Anpassung, nehmen es gelassen. Die Lauffreunde Bönen haben es naturgemäß etwas leichter. Ihr Training findet ganzjährig unter freiem Himmel statt. Allerdings mit einer Ausnahme – das Zirkeltraining. Schnellkraft, Rumpfstabilität und Koordination sollen Läufer jeden Alters gesund erhalten und die Reflexe schulen. Das funktioniert notfalls auch bei Dunkelheit, Regen und Kälte auf dem Zechengelände. Beim ersten Training nach den maximal verschärften Bedingungen konnte sich Trainer Michael Klein trotzdem über viele gut gelaunte Sportler freuen. Weitaus wichtiger als Licht und Wärme ist den Läufern aber die Geselligkeit beim „Zirkeln“, gerade weil seit zwei Jahren nahezu alle Wettkämpfe mit Festivalcharakter auf Eis liegen.
Die Sportler des TVG Flierich-Lenningsen haben ein anderes Problem. Ihre Fitnesskurse lassen sich nicht einfach nach draußen verlegen. Deshalb fand so manches Training online statt. Trainerin Verina Grunenberg kennt die Herausforderungen. Das Internet muss stabil sein, und zwar in einem Raum, der groß genug ist. Dann wird der Laptop ausgerichtet, notfalls mit Büchern in die richtige Position gebracht und das Sofa beiseite geschoben. Ihr Krafttraining hat den großen Vorteil, dass die Teilnehmer dafür nicht sehr viel Platz brauchen. Zurück in der Halle ist es für die Sportler trotzdem besser, denn so kann die Trainerin die Körperhaltung und die Ausführung der Übungen überprüfen und korrigieren. Das eigentlich als Zirkel geplante Training passt sie dennoch vorsichtshalber an. Trainiert wird, wie bei den Lauffreunden, nur an einzelnen Stationen, damit keine Gerätschaften von mehreren Sportlern berührt werden.
Mit anderen Herausforderungen kämpfte Maren Gelinski. Für ihr Zumba-Training braucht sie eigentlich die gesamte Halle. Sprünge, weite Armbewegungen und gelaufene Schritte passen nicht zwischen Küchentisch und Kühlschrank. Deshalb hatte sie das Online-Training für alle mit weniger Raum angepasst. Glücklich waren die Zumba-Frauen, dass sie seit dem 13. Januar wieder nach Herzenslust in der Ermeling-Halle tanzen können.
Ausgefallen war hier zwischenzeitlich das Vater-Kind-Turnen des TVG. Nils Böckmann, Trainer der Gruppe, hatte die Einheiten schon vor Weihnachten vorsichtshalber abgesagt: „Kinder haben mehr Kontakte und wir wollten nicht, dass sie möglicherweise Weihnachten in Quarantäne verbringen.“ Online war Vater-Kind-Sporteln, zu dem auch Mütter willkommen sind, nicht möglich. Jetzt darf es wieder starten. Böckmann, zugleich 1. Vorsitzender des TVG, freut sich insgesamt über das große Entgegenkommen der Mitglieder bis hin zur hohen Test- und Impfbereitschaft.