In den letzten acht Minuten vor der Pause verlor der RSV dann etwas den Anschluss und sah sich einem 14:18 zur Halbzeit gegenüber. „18 Tore in einer Hälfte sind deutlich zu viel“, sagte Schulte-Vögeling.
Ein Vier-Tore-Rückstand war allerdings nicht aussichtslos, schließlich waren noch 30 Minuten zu spielen. Doch die geplante Aufholjagd der Bönener verlief im Sand. Herne zog gleich auf 22:16 (34.) weg, und in den folgenden acht Minuten mussten die Altenbögger vier Zeitstrafen absitzen. Als Bönen danach wieder komplett war, stand es 27:21. Die Westfalia behauptete sich danach in Unterzahl – und eine Viertelstunde vor Schluss lag der RSV weiter mit sechs Toren hinten (22:28). „Das war nicht so, wie wir uns das in der Kabine ausgemalt hatten“, meinte Schulte-Vögeling.
Der Trainer versuchte, Herne durch andere Defensivsysteme aus dem Konzept zu bringen, stellte auf eine 5:1-Deckung um oder ließ mit zwei vorgezogenen Akteuren verteidigen. Doch die Gastgeber stellten sich auf jede Aufgabe neu ein und entschied die Partie in der Folgezeit endgültig. Acht Minuten vor Schluss betrug der Vorsprung der Herner acht Tore (33:25), vier Minuten vor dem Ende sogar elf (36:25).
„Wir haben definitiv nicht unser Leistungsvermögen abgerufen“, nannte Schulte-Vögeling den gravierenden Unterschied zum Emsdetten-Spiel: „Herne war uns gefühlt in jeder Situation einen Schritt voraus.“
RSV: Wollek (1.-30., 42.-60.), Ihssen (31.-42.) – Gerke (1), Weige, Florian (5), Stoffer (5/4), Feldmann (1), Weigel (2), Zacharias (4), Fröhling, P. Isenbeck (2), Baeck (4), Jungemann (3)
Siebenmeter: 3:7 (F. Scheunemann 1/3 – Stoffer 4/6, Florian 0/1)
Zeitstrafen: 2:4 (Fröhling, P. Isenbeck, Zacharias, Jungemann)
Spielverlauf: 3:1 (5.), 6:3 (10.), 6:6 (14.), 10:10 (18.), 15:12 (26.), 18:14 (30.) – 22:16 (34.), 26:19 (41.), 29:22 (47.), 32:23 (50.), 36:25 (57.), 37:27 (60.)