Die rasche Entscheidung ist gefallen, weil der türkische Verein weiter an der Entwicklung des Bönener Sportparks beteiligt sein möchte. „Wir haben jetzt beide, IG und SpVg, 30 Jahre auf einen neuen Platz wie auch auf ein Vereinsheim gewartet“, sagte Ciftci. Und der ehemalige Sportliche Leiter blickte auf ein Krisengespräch nach dem plötzlichen Aus des IG-Hauptsponsors im Sommer zurück. Bönens Bürgermeister Stephan Rotering habe damals versprochen, dass die Beteiligung der IG an der Sportanlage außer Frage stünde. „Es ging ja bei der Fördermittelbeantragung auch um den Punkt Integration“, so Ciftci. Rotering selbst habe damals schon dazu geraten, den Verein zuzumachen und neu anzufangen, egal in welcher Liga. Auf diese Aussage bestehen die Verantwortlichen des neuen FC Bönen 2023 nun.
Den erwarteten Impuls in Bezug auf die Jugendarbeit stellte Ciftci dabei an die erste Stelle der Überlegungen mit Blick auf die Zukunft. 80 Prozent der Nachwuchsfußballer in Bönen hätten einen türkischen Migrationshintergrund, deswegen sei auch unter neuem Namen die Fortführung der Spielgemeinschaft des FC mit der SpVg Bönen ein wichtiger Punkt. Ayhan Sezer und er hätten diese maßgeblich mit aufgebaut, zuletzt sorgte Colakbas für den Wechsel älterer Jahrgänge Richtung SpVg Bönen. Die SG hatte zur Rückrunde eine A-Jugend, eine Mini- und eine zweite E-Juniorenmannschaft nachgemeldet, die jetzt vermutlich als SpVg Bönen firmieren.
Offen für Gespräche wie es denn weitergehe, ist auch Daniel Bednarek. „Wir werden abwarten, bis der FC Bönen tatsächlich gegründet ist und uns dann wieder zusammensetzen“, erklärte der Vorsitzende der Jugendabteilung am Rehbusch.
„Ich selber wollte nach dem Aus eigentlich kürzer treten, mache aber jetzt als alleiniger Sportlicher Leiter weiter. Wenn ich die Verantwortung übernehmen soll, möchte ich auch alle Fäden in der Hand haben“, erklärte Ciftci.
Keine Bange hat er, dass der Verein eine Zukunft hat. Viele Mitglieder und Anhänger, die im Chaos um den Hauptsponsor Abstand genommen hätten, würden zurückkehren, ist er sicher. Sportlich sieht er ebenfalls kein Problem beim Neustart der Senioren in der untersten Kreisliga. Der FC, der dann in der Kreisliga D antreten wird, rechnet mit der Rückkehr vieler der bei anderen Vereinen geparkten Spieler.