In Heessen verloren die Germanen zwar hoch mit 1:5, brachten sich aber durch kapitale Fehler letztlich selbst aus dem Spiel. „Wir machen im Aufbau Fehlpässe. Das macht es dem Gegner einfach, wenn man ihm den Ball in den Fuß spielt“, so Unterkötter. Sein Team erkämpfte sich einen Punkt beim 2:2 bei Aufstiegsaspirant IG und hatte eigentlich gedacht, damit können die Saison nun losgehen.
Doch die Niederlage bei der SG am Maxipark war ein herber Rückschlag. Schließlich wird Isenbeck im unteren Tabellendrittel vermutet, und Flierich war über weite Strecken die bessere Mannschaft. Aber wieder verschoss der TVG – diesmal Fabian Henkel – einen Strafstoß. „Da können wir das 3:2 machen. Dann kann das Spiel ganz anders ausgehen. Das sind die Nuancen, die so ein Spiel entscheiden“, sagt Unterkötter.
„Wir brauchen zu viele Chancen für ein Tor. Der Gegner trifft schneller, als wir beim Gegner treffen“, sieht Unterkötter ein Muster. Ein Vorwurf an die Offensive will der Abwehrmann daraus allerdings nicht ableiten. „Vielleicht ist es auch einen Tacken zu einfach, gegen uns ein Tor zu erzielen“, dreht er den Spieß herum. Es bleibt aber festzustellen. Die Germanen betreiben großen Aufwand, haben jedoch nur wenig Ertrag.
„Gegen Heessen hatten wir auch Pech. Da war gefühlt jeder Ball drin“, erinnert der 31-Jährige auch an die abgefälschten Treffer des SVE, die die Partie in die falsche Richtung kippen ließen. „Was sollen wir machen. Wir sind da ja im Zweikampf und wollen den Abschluss verhindern“, stimmt für Unterkötter auch die Einstellung. „Es ist ja nicht so, dass wir keine Chance in der Liga haben. Da habe ich schon ganz andere Saisons erlebt, zum Beispiel als wir mit Flierich sang- und klanglos aus der A-Liga abgestiegen sind.“
2013 wechselte Unterkötter bereits an den Butterwinkel – nach einem kurzen Abstecher nach Nordbögge. Davor war er am Rehbusch aktiv. Das Derby am Sonntag ist für ihn daher etwas Besonderes: „Ich bin die ganze Jugend bei der SpVg gewesen. Das ist für mich ein wichtiges und ein schönes Spiel. So ein Derby macht doch den Reiz von Kreisliga-Fußball aus.“ Mit Patrick Luboch, Malik Öncül, Daniel Bednarek und anderen aus der älteren Garde der Bönener hat der 31-Jährige schon zusammengespielt. Dementsprechend weiß er, dass „die Jungs vom Rehbusch auch motiviert sind“.
Ein Lokalduell ist für Unterkötter immer ein anderes Spiel. „Das gewinnt oft nicht die bessere Mannschaft, sondern die, die es mehr will.“ Kampf, Einsatz und Willen seien entscheidend. Die Bönener stehen zwar besser da als Flierich, doch ihnen setzt die 1:3-Pleite gegen die IG-Zweite im Ortsderby am vergangenen Sonntag sicher noch zu. Sie gingen früh in Führung, spielten fast eine komplette Hälfte mit einem Mann mehr und am Ende sogar in doppelter Überzahl. Der IG reichten die beiden Freistoßtreffer von Raphael Thiemann im ersten Durchgang und das späte Kontertor durch Sedat Cakir zum Erfolg. Die Scharte werden sie ausbessern wollen, glaubt Unterkötter. „Das wird ein schwieriges Spiel. Aber es wäre ein guter Zeitpunkt für uns, eine Serie zu starten.“