Die Lage ist ernst, in Nordbögge geht die Abstiegsangst um. „Einige Spieler beschäftigt das schon. Zwei, drei Jungs haben deshalb am Dienstag im Training das Wort ergriffen“, berichtet VfK-Coach Lars Lenser. Was macht Mut für das Spiel am Sonntag? „Ein bisschen der Kader“, sagt Lenser. Mit Simon Budde und Jan-Niklas Bothe stehen ihm zwei Spieler wieder zur Verfügung, die Derby-Qualitäten mitbringen. Gerade Bothes Rückkehr freut Lenser. „Er ist ein absolutes Mentalitätsmonster.“ In der Hinrunde machte der vielseitig einsetzbare Defensivspieler noch kein Spiel, nach der langen Corona-Pause hatte der 24-Jährige die Lust verloren. Nun packte ihn das Fußballfieber wieder. „Er hat wieder Blut geleckt und Bock auf Sonntag“, berichtet Lenser, der Bothe direkt einsetzen will. Im Training zeigte der keinerlei Anlaufschwierigkeiten.
Bis auf Sven Kosloswki (Rotsperre) steht Lenser sonst der Kader der Vorwoche komplett zur Verfügung.
Auch beim Gast aus Bönen hat sich die Personalsituation etwas entspannt. Berkay Korkmaz und Seyit Can Akca haben mittlerweile ihren vollständigen Impfschutz und können wieder eingesetzt werden. Auch Hakan Elik kehrt zurück. Zusätzlich winkt Verstärkung aus der ersten Mannschaft, die schon am Freitagabend spielte. „Wenn etwas möglich ist, nehme ich die Hilfe gerne an“, hält sich Kapitän und Co-Trainer Daniel Bednarek diesbezüglich bedeckt. Mucahit Gür, der schon vor zwei Wochen in Bockum-Hövel aushalf, ist ein Kandidat. „Unabhängig davon kriegen wir eine Mannschaft zusammen“, ist sich Bednarek sicher.
Der Hunger auf Erfolgserlebnisse ist bei der SpVg nach vier Niederlagen in Folge ähnlich groß wie in Nordbögge. „Es ist Derby. Das wollen wir gewinnen, egal in welcher Lage sich Nordbögge befindet“, betont Bednarek, der warnt: „Das Derby hat immer seine eigenen Regeln. Da hatte in der Vergangenheit oft auch das vermeintlich schwächere Team gute Karten.“ VfK-Coach Lenser will überhaupt nicht auf den Gegner schauen. „Das ist mir relativ egal. Wir haben eigene Probleme.“ Den Bönenern ist die Bedeutung des Spiels bewusst. „Wenn wir gewinnen, sind wir fein aus der Sache raus und haben ein ruhiges Jahr“, weiß Bednarek. „Wenn wir verlieren, wird es noch mal eng für uns.“