„Es war das erste Rennen nach der Saisonpause“, erklärte die 30-Jährige. „Mit dem Lauf selbst bin ich zufrieden, es waren heute Top-Bedingungen.“ Dem schloss sich Schröer an. „Ich bin hier jeden Lauf mitgegangen“, so der Deiringser. Den Sieg hatte er nicht auf dem Tagesplan. „Man weiß ja nie, wer hier am Start steht“, sagte Schröer. „Ich bin einfach das gelaufen, was ich kann.“ Die beste Platzierung zuvor war ein zweiter Platz 2019. Die Zeit damals von 36:48 Minuten zeigt die Konstanz des Deiringsers.
Den erstmals ausgetragenen 5-km-Lauf gewann Andreas Joswig von der LG Wuppertal. Ungewöhnlich für die „Sprintstrecke“ der Ausdauerläufer: Joswig ist bereits 58 Jahre alt, war anderthalb Jahre verletzt. „Ich bin taktisch gelaufen, merkte, dass ich in der Führungsgruppe mithalten kann. Im Endspurt hätte ich den Kürzeren gezogen, also hab ich mich rechtzeitig, so einen Kilometer vor dem Ziel, abgesetzt“, erklärte der Dauergast beim Volkslauf in Bönen nach 19:10 Minuten.
Gerne nutzte der Hammer Boris Schwitzki die Chance zu einem Doppelstart. „Ich bin Hobby-Marathonläufer, war schon fünfmal in Berlin dabei“, sagte er.
Solche Veranstaltungen mit zwei Distanzen im passenden Abstand für die Regeneration seien perfekt für die Vorbereitung. „Wettkampfsport ist die beste Übung“, meinte Schwitzki, „und der Sonntag ist sowieso mein Lauftag.“
Understatement betrieb Dennis Geckert. „Mal gucken. Ich bin ja nicht so der Läufer.“ Der ehemalige Handballer des RSV Altenbögge, der sich dem Fitnesssport Hyrox verschrieben hat, lief aber in 38:42 Minuten auf den fünften Platz der Gesamtwertung. „Ich hatte mir unter 40 Minuten vorgenommen und jetzt sind´s unter 39. Ich bin zufrieden.“
Das persönliche Tagesziel erreichte auch Thomas Kul (7., 39:26 Min.). „Ich bin unter 40 Minuten geblieben und es war ein schöner Lauf“, spielte der Lauffreund auf das sonnige Wetter an. Er hatte am Sonntag die ganze Familie mitgebracht – mit vier mehr oder weniger begeisterten Mitgliedern. Sohn Caspar-Gabriel startete mit Fußballkumpel Julius Hietkamp erstmals bei den Senioren über die 5 km. „Eigentlich wollte ich gar nicht, ohne Ball macht es ja nicht soviel Spaß“, unkte er. Hietkamp überlegte am Morgen noch: „Warum hab ich mich hier eigentlich angemeldet?“ Kul-Runnings, so der Gruppenname der fitten Familie, tauchten in den Ergebnislisten aller Läufe auf.
Wie diesmal auch wieder der Name Walter Teumert. Der inzwischen 70-Jährige hat alle Läufe des Vorgängers „Rund um Flierich“ mitgemacht sowie fast alle am Turm. Nur 2017 setzte der Lauffreund aus, da er im Januar den Kilimandscharo bestieg. „Der Lauf ist für mich der Start ins Jahr“, so Teumert, „laufen werde ich aber nicht, sondern walken.“
Ein anderer Mann der ersten Stunde, der Frömerner Johannes Grasse, passte am Sonntag. „Ich bin jetzt 86 Jahre alt, habe hier am Turm noch drei Läufe absolviert. Ich laufe noch für mich selbst, komme aber trotzdem noch gerne hier vorbei.“