Das nächste Ziel von Schmitz ist die WM in Abu Dhabi

Berlin - Der für die Reha- und Gesundheitssportgemeinschaft Bönen (RGS) fahrende Rennrollstuhlfahrer Denis Schmitz musste sich bei der Para-Leichtathletik-EM in Berlin in der Schadensklasse T33 dem favorisierten Waliser Harri Jenkins über die Sprintstrecke geschlagen geben.
Das war an sich keine große Überraschung. „Jenkins hat mit 18,43 Sekunden eine Bestzeit, über eine Sekunde schneller ist als die von Denis“, erklärte Vater Rüdiger Schmitz. Der RGS weist hingegen 19,59 Sekunden über die 100 m vor. Auf der langsamen Bahn in Berlin war der Waliser mit 19,44 s immer noch schneller als Schmitz Bestzeit. Der verringerte den theoretischen Abstand zum Gegner aber mit 20,21 im Prenzlauer Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark.
„Nur sechs Zehntel Rückstand. Und das trotz schlechtem Start“, erklärte Rüdiger Schmitz. „Denis ist hochgegangen, musste zweimal nachgreifen, um in der Bahn zu bleiben. Vielleicht war es die Nervosität wegen der vielen Kameras“, beobachtete der Vater beim Blick auf die TV-Aufzeichnung. Auf die Eröffnungsfeier der Europameisterschaften hatten die beiden Lünerner wegen der Vorbereitung auf Rennen am Montag verzichtet. „Physio, Warmfahren, den Start proben – da war keine Zeit“, erklärte Rüdiger Schmitz zum eng gesteckten Zeitplan der EM.
Der Einmarsch der gut 800 Athleten war um 16 Uhr, der Start zu Schmitz Rennen als erstem Wettkampf für 18.46 Uhr terminiert. „Um 18.06 Uhr musste Denis dann in den Call Room“, so Rüdiger Schmitz zur Trennung von Sportler und Betreuer direkt vor dem Start.
Nach dem Rennen gab es dann eine kleine Enttäuschung für Denis Schmitz. „Eigentlich war klar geregelt, dass bei zwei Sportlern nur der Sieger eine Medaille bekommt. Man hat Denis zunächst dennoch zur Siegerehrung gebeten und ihn nachher wieder ausgeladen“, so Rüdiger Schmitz, „da war er natürlich erst einmal geknickt.“
Einen Tag nach seiner Niederlage im Zweikampf mit Jenkins war für Denis Schmitz wieder alles gut. Gemeinsam mit dem Vater genoss er das internationale Flair in der Hauptstadt. Im kommenden Jahr will Denis Schmitz zur Weltmeisterschaft nach Abu Dhabi. Die Chancen stehen für den dritten der Weltrangliste im 100 m Sprint gut.
Die Restwoche werden die Schmitz noch in Berlin bleiben, die Deutschen Athleten weiter anfeuern und vielleicht auch ein wenig Sightseeing machen. Am Montag nehmen sie dann an der Abschlussfeier der kontinentalen Wettkämpfe teil. Anschließend verlassen sie die aufregende Metropole und tanken Kraft im beschaulichen Dorf Lünern.