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RSV verdirbt Dorstfeld die vorzeitige Meisterfeier

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Von: Boris Baur

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Der RSV Altenbögge und der ATV Dorstfeld schenkten sich keinen Meter. Hier verteidigt Florian Warias Sebastian Mund. © Boris Baur

Bönen - Der RSV Altenbögge hat dem ATV Dorstfeld zwar nicht die Meisterschaft in der Handball-Landesliga versaut, die Feier aber zumindest vertagt. In einer packenden Partie vor der Saisonrekordkulisse von 235 Zuschauern erkämpften sich die Bönener ein 24:24 (9:11)-Unentschieden. Die Dortmunder hätte am drittletzten Spieltag einen Sieg für den vorzeitigen Titelgewinn benötigt.

„Das sind Spiele, die immer Bock machen. Am Ende stand es auf Messers Schneide“, meinte Lukas Florian, der beim letzten RSV-Angriff noch über das Tor geworfen hatte. Nach der Schlusssirene war er mit in der Jubeltraube rund um Keeper Kai Kleeschulte, der drei Sekunden vor Schluss den Siebenmeter von Sebastian Mund pariert hatte. „Die Mannschaft hat eine super Moral gezeigt“, lobte Bönens Coach Tino Stracke: „Das war ein Spiel der Einstellung.“ Für Altenbögge ging es um nichts mehr, trotzdem holten die Akteure des Gastgebers alles aus sich heraus.

„Letztlich war das Unentschieden gerecht“, meinte Dorstfelds Trainer Carsten Hergert: „Alle haben gefightet bis zum Umfallen.“ Der ATV muss nun beim VfL Gladbeck II oder im Saisonfinale gegen den Zweitplatzierten Westfalia Herne einen Punkt holen, um Meister zu werden. „Wir müssen uns gedulden. Das wird noch eine harte Nuss“, sagte Hergert.

RSV mit optimalen Start, dann aber mit Einbruch

Die Partie blieb auch deshalb spannend bis zum Ende, weil der RSV einen Blitzstart hinlegte. 4:0 führten die Bönener nach acht Minuten, 7:2 nach 14. „Die erste Hälfte hatten wir richtig klasse im Griff, dann verlieren wir aber rätselhafterweise den Faden“, sagte Stracke. Die Gastgeber fanden keine Lücken mehr in der Defensive der Dortmunder, die ihrerseits Tor um Tor aufholten. Zum 9:9 (24.) war der Ausgleich gelungen. Da der RSV weiterhin nicht traf, ging Dorstfeld sogar mit einer 11:9-Halbzeitführung in die Kabine.

Doch wieder erwischte Altenbögge den besseren Start, drehte mit einem 3:0-Lauf die Partie (34.). Spätestens jetzt war es ein packendes Aufeinandertreffen, wenn auch „nicht immer schön anzuschauen“, wie Stracke zugab. Beide Mannschaften definierten sich über die Abwehr, jeder Treffer war hart erkämpft. Beim Stand von 21:19 (50.) vergab Marius Schrage frei vor dem Torwart die mögliche Vorentscheidung, kurz darauf wurde der Treffer von Sören Feldmann wegen Betretens des Kreises beim Freilaufen aberkannt. So blieb Dorstfeld in der Partie, glich wenig später aus.

Dorstfeld zeigt Nerven

Die Schlussphase war dann reine Nervensache. „Bei uns war ein bisschen Aufregung dabei“, sah Hergert unbekannte leichte Fehler seiner Mannschaft, die ein paar Mal ins Leere griff. So vergab der ATV den Matchball, nachdem Mund die 23:22-Führung für die Dortmunder erzielt hatte – per Siebenmeter übrigens. Der RSV bekam den hünenhaften Rückraumschützen Lukas Wollbrink nicht mehr in den Griff, machte aber vorne seine Tore. So blieb es beim Unentschieden, das sich beide verdient hatten, aber nur der RSV genießen konnte.

RSV:  Drevermann (1.-28.), Kleeschulte (28.-60.), Wollek (n.e.) – Gerke (2), Röckenhaus (4), Florian (4), Fl. Warias (2), Sö. Feldmann (4), Stefek (1), Isenbeck, Schrage (5), Weber (1/1), Stracke (1)
ATV: Harris (1.-46, 55.-60.), Schumann (46.-55.) – Edeling (1), Lenz, Lepine (3), Utech (3), Niederwestberg, Hermann (3), Grüne (1), Mund (7/1), Rodenberg (1), Wollbrink (5), Fuss
Siebenmeter: 1:34(T. Weber 1/1 – Mund 1/3, Niederwestberg 0/1)
Zeitstrafen:  2:0 (Sö. Feldmann, Fl. Warias / – )
Spielverlauf: 4:0 (8.), 7:2 (14.), 8:7 (21.), 9:9 (24.), 9:11 (30.) – 12:11 (34.), 13:14 (40.), 16:15 (43.), 21:19 (50.), 21:21 (55.), 24:24 (59.)

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