Neue Quarantäne-Regeln: Was sich zeitnah bei der Dauer ändern soll
Bald sollen sich die Quarantäne-Regeln ändern. Wer sich mit Corona infiziert, kann künftig früher aus der Isolation. So sieht der Plan aus.
Hamm - Wer sich aktuell mit dem Coronavirus infiziert, muss in Nordrhein-Westfalen und ganz Deutschland für sieben Tage in Isolation beziehungsweise in Quarantäne. Diese Regeln sollen sich bald ändern - und vor allem vereinfacht und gleichermaßen gelockert werden.
Behörde | Bundesministerium für Gesundheit |
Gründung | 1961 |
Behördenleitung | Karl Lauterbach (SPD) |
Neue Quarantäne-Regeln geplant: Das soll sich künftig ändern
So soll die Dauer der Quarantäne generell auf fünf Tage verkürzt werden. Das sieht ein Vorschlag des Bundesgesundheitsministeriums unter der Leitung von Karl Lauterbach (SPD) und des Robert Koch-Instituts (RKI) vor. Das Konzept, das am Mittwoch an die Länder verschickt wurde, liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Dabei schwelt jedoch kurz vor dem Ende der meisten Alltagsauflagen - so kippt auch in NRW offiziell die Maskenpflicht in Supermärkten und Discountern - der Streit über mehr Schutzregeln in Regionen mit kritischer Lage weiter.
Konkret sieht der Vorschlag zu den neuen Quarantäne-Regeln Folgendes vor:
- Corona-Isolation: Sie soll für infizierte Personen nur noch fünf Tage dauern. Dazu wird empfohlen, freiwillig Kontakte zu reduzieren und - beginnend nach fünf Tagen - wiederholt Tests oder Selbsttests zu machen. Zudem soll „keine strenge Isolierung“ mehr vorgegeben werden. Eine formelle Anordnung des Gesundheitsamtes, die häufig jetzt schon nicht mehr erfolgt, soll entfallen.
- Quarantäne für Kontaktpersonen von Infizierten: Auch sie soll künftig noch fünf Tage dauern und muss nicht mehr eine „strenge Quarantäne“ sein. Empfohlen werden soll, freiwillig Kontakte zu reduzieren und sich täglich zu testen.
- Beschäftigte im Gesundheitswesen und der Pflege: Für sie soll im Falle einer Corona-Infektion ebenfalls die Fünf-Tage-Regel gelten. Für das Beenden einer Isolierung wegen einer Infektion sieht der Vorschlag vor, dass man zuvor 48 Stunden ohne Symptome sein muss. Zudem soll man einen negativen Test vorlegen müssen, der frühestens am fünften Tag abgenommen werden kann.
Aktuelle Quarantäne-Regeln in der jetzigen Corona-Welle laut Karl Lauterbach nicht praktikabel
Gesundheitsminister Karl Lauterbach sagte, die aktuellen Vorgaben zu Absonderungen seien in der jetzigen Corona-Welle nicht wirklich praktikabel. Es gehe darum, dies pragmatisch zu lösen. Ziel sei, dass man mit neuen Quarantäne-Regeln in der kommenden Woche arbeiten könne. Hintergrund ist dabei auch, angesichts vieler Infektionen Personalausfälle vor allem in wichtigen Versorgungsbereichen zu vermeiden.

Im Kampf gegen mehr Ansteckungen gegen das Coronavirus wird derweil das Angebot kostenloser Schnelltests für alle verlängert. Die vorerst bis 30. März geltende Testverordnung, die auch die Bürgertests regelt, bleibt nun bis einschließlich 29. Juni in Kraft. Das sehen Verordnungsänderungen vor, die am Mittwoch im Bundesanzeiger verkündet wurden. Damit haben weiterhin alle Bürger auch ohne Symptome Anspruch auf mindestens einen Schnelltest pro Woche an Teststellen durch geschultes Personal. (mit dpa-Material)