Lasch-o-mat und sinkende Umfrage-Werte: Satire-Tool nimmt CDU-Chef ins Visier
Nach der Hochwasser-Katastrophe in NRW sinken die Umfrage-Werte der CDU. Das Internet macht sich via Lasch-o-mat über Kanzlerkandidat Armin Laschet lustig.
Hamm - Die Umfrage-Werte der Union sinken weiter nach der Hochwasser-Katastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz, wie die aktuellen Zahlen einer Insa-Umfrage der Bild-Zeitung zeigen. Dazu bekommt CDU-Kanzlerkandidaten und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet Gegenwind: Seine vielen eher vagen Äußerungen sorgen für Spott im Internet - etwa durch das Satire-Tool den Lasch-o-mat.
Person | Armin Laschet |
Position | Parteivorsitzender der Christlich Demokratischen Union (CDU), NRW-MInisterpräsident |
Geborden | 18. Februar 1961 |
CDU verliert Stimmen in Umfragen - und Lasch-o-mat kritisiert Kanzlerkandidaten Armin Laschet
Mehr Satire als politische Botschaft: Der Lasch-o-Mat trendet auf Twitter. Das Tool nimmt Armin Laschet ähnliche Zitate, die der Nutzer durch eigene Stichworte anpassen können. Man tippt einen Begriff ein und drückt dann auf „Lasch-it“. Dann erhalte man „zufällige Zitate, die von Armin Laschet stammen könnten“, so die Website.
So kann aus „Umwelt“ durch den Lasch-o-Mat zum Beispiel dieses Zitat werden: „Die Politik muss beim Thema Umwelt Lösungen finden. Da müssen wir Bund und Länder an einen Tisch bringen. Wir müssen auf dem Weg dorthin aber auch die Menschen mitnehmen.“ Mit den erfundenen Zitaten können dann Bilder verziert werden, die Wahlplakaten kurz vor der Bundestagswahl 2021 EINEN ähneln.
Auf Twitter werden Begriffe mit politischer Bedeutung wie „Gewürfelte Noten“, „Überleben von Kindern an den Schulen“ oder „Grüne wählen“ verwendet, aber auch Spaß-Stichworte wie „Männer in Cargohosen“, „Pizza Hawaii“ oder „Zu wenige Katzenbildern auf Twitter“.
Armin Laschet in der Kritik: Vage Äußerungen zu Themen wie Klimawandel und Impfpflicht
Der Lasch-o-Mat kritisiert so die manchmal beliebig wirkenden Aussagen von Armin Laschet zu relevanten Themen. So lehnte der CDU-Kanzlerkandidat und NRW-Ministerpräsident im ZDF-Sommerinterview eine Impfpflicht zunächst ab, sprach von kreativen Impfanreizen und verschob die Debatte auf den Herbst.
Auch zum Gespräch über den Klimawandel, dessen Auswirkungen sich etwa bei der Flutkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz zeigte, blieb Armin Laschet vage. Zwar gebe es Versäumnisse, etwa beim recht späten Beschluss zum Kohleausstieg. Beschleunigen will der CDU-Kanzlerkandidat diesen jedoch nicht. Politik müsse verlässlich sein, so der NRW-Ministerpräsident.
Umfrage-Tief für CDU/CSU: Union verliert mit Armin Laschet zwei weitere Prozentpunkte
Bei den Wählern greift das Prinzip der Profillosigkeit derzeit nicht so richtig: Zwar sind CDU/CSU noch die stärkste Partei laut des Insa-Meinungstrends der Bild, jedoch sinken die Umfrage-Werte für die Union rund zwei Monate vor der Bundestagswahl 2021.
Unter 30 Prozent lag die Union schon nach dem RTL/ntv-Trendbarometer - jetzt sinken die Werte auf 27 Prozent noch einmal um zwei Punkte.
Auch die Grünen verlieren - jedoch weniger: Sie sinken in der Bild-Umfrage um einen halben Punkt auf 17,5 Prozent. Sie sind damit gleichauf mit der SPD, die einen Punkt dazugewinnt. Auch die FDP steigert ihre Umfrage-Werte von 12 auf 13 Prozent. Die AfD liegt bei 12 Prozent, die Linke bei 6 Prozent. Die sonstigen Parteien stagnieren bei 7 Prozent.
Kritik an Armin Laschet vor Bundestagswahl 2021: Lasch-o-Mat soll FDP-nahe sein
Derzeitige Regierungsoptionen wären dieser Umfrage zufolge eine Ampel-Koalition (Grüne, SPD, FDP haben 48 Prozent), eine Deutschland-Koalition (CDU/CSU, SPD und FDP mit 57,5 Prozent) oder gleichauf eine Jamaika-Koalition (CDU/CSU, Grünen, SPD) ebenso wie eine Kenia-Koalition (CDU/CSU, SPD, Grüne mit 62 Prozent).
Wäre jetzt Bundestagswahl, wäre damit laut den Zahlen der Bild-Umfrage damit keine erneute Große Koalition möglich, wie sie seit 2013 in Deutschland an der Regierung ist. Auch für Schwarz-Grün würde es nicht reichen, sondern SPD und FDP gewinnen wieder an Bedeutung.
Besonders pikant: Laut Recherchen der Berliner Morgenpost gehört das Satire-Tool „Lasch-o-Mat“ zu einem Marketingunternehmen aus Mainz. Die Geschäftsführung stehe der FDP nahe. Die FDP regiert in Nordrhein-Westfalen gemeinsam in einer Koalition mit der CDU unter Ministerpräsident Armin Laschet.