Kontaktbeschränkungen an Weihnachten? Ministerpräsident nennt Marschroute
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) will Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte. Drohen strengere Regeln schon an Weihnachten?
Hamm - „Klar ist, dass es über Weihnachten zahlreiche Familienkontakte geben wird. Die werden nach aller Erfahrung auch wieder für eine Reihe von Ansteckungen sorgen“, sagte Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) in einem Interview mit der Zeitung „Die Welt“. In der nächsten Bund-Länder-Runde will er über Kontaktbeschränkungen in der Zeit nach Weihnachten sprechen - auch für Geimpfte. Damit soll die aktuelle Infektionsdynamik - die Corona-Zahlen in NRW und Deutschland sind weiter hoch - abgemildert werden.
Bundesland | Nordrhein-Westfalen |
Bevölkerung | 17,93 Millionen (2019) |
Hauptstadt | Düsseldorf |
Kontaktbeschränkung für Geimpfte: Ministerpräsident Weil will Weihnachten abwarten
„Die Lage ist dramatisch ernst. So ernst wie noch zu keinem Zeitpunkt in dieser Pandemie“, hatte der bis Mittwoch (8. Dezember) noch geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zuletzt gesagt. Der bisherige Verlauf der Corona-Pandemie habe gezeigt: An Forderungen und Empfehlungen halten sich viele Menschen in Deutschland nicht. Um wirklich etwas an der Situation zu ändern, waren im Normalfall klare Regeln und Maßnahmen nötig.
Bund und Länder haben sich beim letzten Corona-Gipfel bereits auf bundesweit gültige Kontaktbeschränkungen geeinigt. Seit dem 4. Dezember gilt auch in NRW:
- Für Ungeimpfte: Zusammenkünfte im öffentlichen und privaten Raum, an denen Ungeimpfte teilnehmen, sind auf den eigenen Haushalt sowie höchstens zwei Personen eines weiteren Haushalts zu beschränken. Kinder bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres sind ausgenommen.
- Für Geimpfte und Genesene: In Kreisen mit einer 7-Tage-Inzidenz über 350 müssen alle Kontakte reduziert werden. Deshalb gilt bei privaten Feiern und Zusammenkünften von Geimpften und Genesenen eine Teilnehmergrenze von 50 Personen in Innenräumen und 200 Personen im Außenbereich. Für nicht immunisierte Personen bleibt es bei den oben genannten deutlich strengeren Kontaktbeschränkungen; finden Feiern in Einrichtungen mit einer 2G-Regelung statt, können sie ohnehin nicht teilnehmen.

Stephan Weil hatte bereits Ende November erstmals eine „verlängerte Weihnachtspause“ ins Spiel gebracht. Am Donnerstag (9. Dezember) steht die nächste Ministerpräsidentenkonferenz an mit dem bis dahin wahrscheinlich gewählten neuen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und dem neuen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
„Dann werden wir uns natürlich auch Gedanken darüber machen müssen, wie es nach Weihnachten weitergehen soll“, sagte Weil. Dies hänge vom Infektionsgeschehen und der Lage auf den Intensivstationen ab, sprich der Hospitalisierungsrate.
Kontaktbeschränkung für Geimpfte nach Weihnachten: Feier zum Jahreswechsel
In Niedersachsen gilt mittlerweile die Warnstufe 2 mit der 2G-Plus-Regel. Das bedeutet, auch Geimpfte müssen einen tagesaktuellen Test für viele Bereiche des Lebens vorlegen. Ausgenommen sind seit Freitag (3. Dezember) Menschen mit einer Boosterimpfung.
Bei einer solchen „verlängerten Weihnachtspause“, wie sie Weil vorschlägt, dürfte der Jahreswechsel in vielen Familien anders gefeiert werden als in den vergangenen Jahren. Bereits jetzt steht fest: An Silvester 2021/22 gibt es ein Böllerverbot.