Karl Lauterbach
Karl Lauterbach kam am 21. Februar 1963 in Düren zur Welt. Er ist Mediziner, Gesundheitsökonom und Politiker. Seit 2001 ist Lauterbach SPD-Mitglied und wurde erstmals 2005 in den Bundestag gewählt. Im Dezember 2021 wurde Karl Lauterbach zum Bundesgesundheitsminister ernannt. Sein Privatleben hält er weitestgehend aus der Öffentlichkeit heraus.
Karl Lauterbach: Als Sohn eines Arbeiters zum Gastdozent in Harvard
Karl Lauterbachs Vater war Molkereiarbeiter. Nach der Grundschule erhielt er trotz sehr guter Leistungen nur eine Hauptschulempfehlung. Von dort wechselte er erst auf die Realschule und anschließend auf ein Gymnasium in Düren, wo er 1982 sein Abitur machte. Direkt im Anschluss studierte Lauterbach Humanmedizin an der RWTH Aachen und in Texas (USA). In Düsseldorf promovierte er zum Doktor der Medizin. An der Harvard School of Public Health in Boston (USA) erlangte Karl Lauterbach zwei Master-Abschlüsse, unter anderem mit dem Schwerpunkt Epidemiologie. 1995 erlangte er dort auch den Doctor of Science und ist seit 1996 Gastdozent in Harvard. Seit 1998 ist Karl Lauterbach Direktor des Instituts für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie der Universität zu Köln. Allerdings ist er dort wegen seines Bundestagsmandats beurlaubt.
Karl Lauterbach: SPD-Bundestagsabgeordneter seit 2005
Früher war Karl Lauterbach in der katholischen Jugend aktiv und trat der CDU bei. Seit 2001 ist er allerdings Mitglied der SPD. Er wurde seit 2005 stets per Direktmandat im Wahlkreis Leverkusen – Köln IV in den Bundestag gewählt. Von 2009 bis 2013 fungierte er als gesundheitspolitischer Sprecher, von 2013 bis 2019 als stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion. Im Dezember 2021 wurde er zum Bundesminister für Gesundheit im Kabinett von Kanzler Olaf Scholz ernannt.
Karl Lauterbach: Sein Wirken in der Corona-Pandemie
Kein Politiker saß im Jahr 2021 in mehr Talkshows als Karl Lauterbach. 40 Mal war der SPD-Politiker zu Gast in Talkrunden bei ARD und ZDF. Er gehört in der Corona-Pandemie zu den wichtigsten politischen Stimmen, seine Einschätzungen sind äußerst gefragt. Durch sein häufiges öffentliches Auftreten schlug dem jetzigen Bundesgesundheitsminister allerdings auch viel Hass entgegen: Vor seinem Wohnhaus in Köln demonstrierten im Dezember 2021 Gegner der Corona-Maßnahmen. Kurz darauf schmierten Unbekannte Parolen wie „Krankheitsminister“ und „Mörder“ an sein Wahlkreisbüro. Kritik kam in der Vergangenheit aber nicht nur von radikalen Corona-Gegnern: Nicht selten wurde ihm auch schon von Kollegen aus Politik und Wissenschaft Panikmache und Schwarzmalerei vorgeworfen. In Medien liest man vom „Panik-Karl“ und „Warner mit Ungenauigkeiten“. Lauterbach gehört zu den scharfen Kritikern schneller Lockerungen der Corona-Maßnahmen.
Karl Lauterbach: So tickt der Bundesgesundheitsminister privat
Viel bekannt ist über das Privatleben von Karl Lauterbach nicht. 1996 heiratete er die Epidemiologin und Ärztin Angela Spelsberg, mit der er vier Kinder hat. Die beiden lernten sich beim Studium in Harvard kennen. Ab 2004 lebte das Paar dann getrennt, 2010 ließen sie sich scheiden. Ein weiteres Kind hat Lauterbach aus der Beziehung mit Ulrike Winkelmann, eine deutsche Journalistin und Chefredakteurin der taz.