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G7-Gipfel in Münster: Außenminister verlassen Historisches Rathaus nicht mal fürs Essen

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Von: Alexander Schäfer

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Zwei Tage Ausnahmezustand in Münster in NRW: Außenministerin Annalena Baerbock lädt Donnerstag und Freitag zum G7-Gipfel - mit einem eng getakteten Terminplan.

Münster – Die Welt blickt nach Münster in NRW: Dort treffen sich am 3. und 4. November die Außenminister der G7-Länder. Gastgeberin ist die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), sie leitet in diesem Jahr dank deutscher Präsidentschaft die G7-Treffen der Außenminister. Getagt wird an einem symbolträchtigen Ort: im Friedenssaal des Historischen Rathauses, in dem 1648 mit dem Westfälischen Frieden Weltgeschichte geschrieben wurde - was daher auch für Münsters OB Markus Lewe ein passender Ort ist. Angesichts des Programms ist das hoffentlich ein gutes Omen.

StadtMünster
Bevölkerung314.319 (2019)
BürgermeisterMarkus Lewe

G7-Gipfel in Münster: Außenminister verlassen Historisches Rathaus nicht mal fürs Essen

Im Zentrum der Arbeit der Außenminister stehen aktuelle Fragen und strategische Herausforderungen der Außen- und Sicherheitspolitik. Themen sind China, Iran, Zentralasien und Afrika. Besonderen Raum wird natürlich der Angriff Russlands auf die Ukraine und seine Folgen für Europa, die transatlantische Zusammenarbeit und die internationale Ordnung einnehmen. Das Interesse der Medien ist entsprechend groß. Rund 200 Journalisten werden aus Münster berichten.

Dabei hatte sich die deutsche G7-Präsidentschaft in 2022 eigentlich ein anderes Programm vorgenommen. Es sollte um globale Weichenstellungen in den Bereichen ökologische Transformation, soziale Kohäsion und Armutsbekämpfung, Digitalisierung und fiskalische Nachhaltigkeit gehen. Doch Putins Angriff auf die Ukraine hat die Lage verändert. Der Krieg und die Krisen, die er auslöst, dominieren die Arbeit der Außenpolitiker.

Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Außenministerin, spricht während der Internationalen Konferenz des Auswärtigen Amts «Strengthening Democracy - Towards Resilient Institutions and Societies in the G7 and Africa».
Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ist Gastgeberin des G7-Gipfels in Münster. © Annette Riedl/dpa

Der Terminplan für Baerbock und Co. ist eng getaktet. So sollen die Außenminister nicht einmal fürs Essen das Historische Rathaus verlassen. Catering-Unternehmen sollen die Mahlzeiten anliefern, die Staatsgäste werden sie in verschiedenen Räumen im Rathaus und im Stadtweinhaus zu sich nehmen. Baerbocks Ministerium soll Wert auf regionale Anbieter gelegt haben.

G7-Gipfel in Münster: Deutsches Außenministerium bucht gesamtes Atlantic Hotel

G7 steht für Gruppe der Sieben. Dem Zusammenschluss gehören an Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten. Die Gruppe wurde 1975 etabliert und 1998 durch die Aufnahme Russlands zur G8 erweitert. 2014 schlossen die anderen Mitglieder Russland aufgrund der Annexion der Krim aus und kehrten zum ursprünglichen Format der G7 zurück. Aus den jährlichen Treffen in kleiner Runde ist inzwischen eine permanente Kooperation auf der Ebene von Ministern und hohen Regierungsbeamten geworden. Sie bereiten die jährlichen Gipfel der G7-Regierungschefs vor.

In Münster, wo wegen des G7-Gipfels einige Straßen gesperrt sind, kommen „nur“ die Außenminister zusammen. Dennoch wird für zwei Tage in der Innenstadt Ausnahmezustand herrschen. Viele Bereiche werden abgesperrt sein. Eine weitere Folge: Hotelbetten sind Mangelware. So hat allein das deutsche Außenministerium das Atlantic Hotel mit seinen 224 Zimmern komplett gebucht.

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