Corona-Fahrplan
Armin Laschet mutiert als neuer CDU-Chef zum Markus Söder - ein Kommentar
Armin Laschet war im Frühjahr wegen (zu) früher Lockerungen in der Corona-Pandemie kritisiert worden. Als CDU-Chef fährt er nun einen vorsichtigen Kurs. Kommentar.
Hamm - Weil er neuer Vorsitzender der CDU und damit wahrscheinlicher Kanzlerkandidat der Union ist, finden Auftritte von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet noch mehr Beachtung. Am Mittwoch sprach er erstmals seit seiner Wahl zum CDU-Chef im NRW-Landtag. (News zum Coronavirus)
Politiker | Armin Laschet |
Geboren | 18. Februar 1961 in Aachen |
Partei | CDU |
Amt | Ministerpräsident NRW, Bundesvorsitzender CDU |
Armin Laschet: Keine Lockerungen, keine Diskussion über Öffnungen
Natürlich ging es dabei um die Corona-Pandemie. Am Rednerpult stand ein Armin Laschet Krisenmanager, der seinen „Kurs von Maß und Mitte“ als den richtigen Weg für dieses Land lobte. Doch der mögliche Kanzler präsentierte keine Langfriststrategie. Im Gegenteil, er sagte über eine solche Strategie: „Die kann es nicht geben, keiner kann sagen, was im Mai und Juni geöffnet oder geschlossen sein wird.“ Obwohl die täglichen Corona-Zahlen seit zwei Wochen konstant sinken.
Laschet fährt also auf Sicht – während sein Kollege in Schleswig-Holstein, Daniel Günther, zumindest einen Stufenplan für ein Leben mit dem Virus vorlegt. Laschet lässt die Schulen in NRW zu – während andere Bundesländer die Schulen ab Februar teilweise öffnen. Dabei betont selbst der NRW-Ministerpräsident die Bedeutung von Präsenzunterricht besonders für die kleinen Kinder. Er beteuert sogar, alles für deren Rückkehr in die Schulen zu tun. Wer aber wirklich alles tut, der erlaubt Wechselmodelle, impft Lehrer früher und verteilt FFP2-Masken kostenlos an alle Bildungsakteure.
Armin Laschet: CDU-Chef warnt vor der dritten Corona-Welle
Am Beginn der Pandemie hatte Laschet noch Lockerungsdiskussionen angestoßen. Jetzt weist er diese entschieden zurück und warnt vor einer dritten Welle. „Jeder Todesfall ist einer zu viel“, sagte Laschet gestern.
Der sichtlich besorgte CDU-Chef hört sich mittlerweile wie Markus Söder an – weniger wie Wolfgang Schäuble. Der Bundestagspräsident hatte es für falsch gehalten, bei der Bekämpfung der Pandemie allein dem Lebensschutz die höchste Priorität einzuräumen.
Rubriklistenbild: © picture alliance/dpa/dpa-POOL | Federico Gambarini