Booster-Impfung: Wer kann sich wann eine dritte Corona-Impfdosis abholen?
Die Corona-Lage in Deutschland spitzt sich zu. Die Hoffnung liegt auf der Booster-Impfung. Doch wer kann sich wann eine dritte Impfdosis abholen?
Hamm - Die Lage ist ernst. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Freitag den bis lang höchsten Wert an Neuinfektionen seit Beginn der Corona-Pandemie. Wer nicht geimpft ist, hat nach Einschätzung des RKI aktuell ein „sehr hohes“ Risiko, sich zu infizieren. Vor diesem Hintergrund haben die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Freitag über Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung beraten. Im Fokus standen vor allem die Booster-Impfungen. (News zum Coronavirus)
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Booster-Impfung: Wann sich wer eine dritte Corona-Impfdosis abholen kann
Der geschäftsführende Bundesminister Jens Spahn (CDU) fordert mehr Tempo in Sachen Auffrischungsimpfungen. Und es soll eine einheitliche Linie her. Zuletzt gab es viel Verwirrung darüber, wann die Booster-Impfung angebracht ist - und wer sie als erstes erhalten soll. In Nordrhein-Westfalen werden derzeit die Über-70-Jährigen zur Auffrischungsimpfung eingeladen, sofern die Corona-Impfung mindestens sechs Monate zurückliegt.
Bei der Gesundheitsministerkonferenz haben sich Bund und Ländern auf Auffrischungsimpfungen für alle nach sechs Monaten geeinigt. Dafür sähen die Bundesländer unter anderem Impfbusse und Impfzentren vor, sagte Jens Spahn.
Auch die niedergelassenen Ärzte würden sich für die Auffrischimpfungen engagieren. „Boostern nach sechs Monaten sollte die Regel werden - nicht die Ausnahme.“ Insbesondere gelte dies für Ältere und das Personal von Pflege- und Gesundheitseinrichtungen.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt dies vorerst in engerem Rahmen unter anderem ab 70, worauf sich auch Ärztevertreter bezogen.
Wann macht die Booster-Impfung Sinn? Bund und Länder einigen sich auf Plan
Die Bedingungen für Auffrischungen: Die Sechs-Monats-Frist erreicht momentan, wer bis Anfang Mai seine Zweitimpfung hatte. In Frage kämen schon mehr als zehn Millionen Menschen, Booster bekamen laut RKI bisher aber nur 2,36 Millionen. Es müsse gelingen, „vor die Lage“ zu kommen, sagte der Vorsitzende der Länderminister, Klaus Holetschek (CSU), aus Bayern.

Die Corona-Lage in Deutschland hat sich wieder extrem zugespitzt. Laut Spahn entscheidet sich in den nächsten Wochen, ob es auch 2021 wieder ein Weihnachten in kleinem Kreis geben könnte. Für Geimpfte und Genesene werde es jedoch keine Einschränkungen geben, sagte er in den ARD-Tagesthemen. (mit dpa-Material)
Auch in den Niederlanden spitzt sich die Corona-Lage derzeit zu, die Regierung verschärft die Regeln.