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Deutliche Warnung an die Ukraine: Die USA unterstützen keine Angriffe auf Russlands Boden

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Von: Michelle Brey

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Nutzten Anti-Putin-Milizen amerikanische Militärausrüstung bei ihren Attacken auf Belgorod in Russland? Die USA distanzieren sich davon.

Washington/Frankfurt - In der russischen Grenzregion Belgorod fanden seit Montag (22. Mai) heftige Kämpfe statt. Zwei russische Anti-Putin-Milizen hatten sich zu den Angriffen bekannt und ihre Mission als „Erfolg“ betitelt. Moskau beschuldigte Kiew, den Überfall geplant zu haben, um von der angeblichen Niederlage im ostukrainischen Bachmut abzulenken. Die Ukraine weist jede Verantwortung zurück. Auch die USA äußerte sich nun zu Angriffen auf russischem Boden.

Belgorod-Attacken mit amerikanischer Ausrüstung? - USA reagiert

Wie unter andrem CNN und Kyiv Independent berichteten, kam offenbar amerikanische Ausrüstung, wie etwa Militärfahrzeuge, bei den Angriffen in der russischen Region zum Einsatz. Die USA dementierten am Dienstag die Weitergabe militärischer Ausrüstung an paramilitärische Organisationen außerhalb der ukrainischen Streitkräfte. Wie CNN berichtete, sagte der Pressesprecher des Verteidigungsministeriums, Brigadegeneral Patrick Ryder, dass die USA das Thema genau beobachten würden.

Am Donnerstag äußerte sich nun John Kirby, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, gegenüber CNN. Demnach habe die Regierung um US-Präsident Joe Biden in Gesprächen mit der Ukraine bekräftigt, dass sie Angriffe auf russischem Boden nicht unterstütze. „Wir haben den Ukrainern noch einmal sehr deutlich gemacht, welche Erwartungen wir an einen Angriff auf Russland haben – wir wollen das nicht fördern oder ermöglichen, wir wollen auf keinen Fall, dass in den USA hergestellte Ausrüstung für Angriffe auf russischen Boden eingesetzt wird“, sagte Kirby.

Männer in Militäruniform vor blauem Himmel
Im Einsatz gegen die Truppen von Wladimir Putin: Das russische Freiwilligenkorps war an der Operation von Belgorod beteiligt. © IMAGO / Ukrinform

Nach Belgorod-Attacken: USA mit deutlichen Worten an Ukraine

Die Ukraine habe versichert, das zu respektieren, zitierte CNN Kirby. „Wir haben sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, dass wir wollen, dass die Ukraine ihren eigenen Boden, ihr eigenes Territorium verteidigen kann.“ Die Regierung habe allerdings auch betont, dass sie nicht wolle, dass der Ukraine-Krieg über die Verwüstung und Gewalt hinaus eskaliere, die den ukrainischen Menschen bereits zugefügt worden sei. Zwar nahm Kirby keinen direkten Bezug auf die Angriffe der Anti-Miliz-Gruppen auf Belgorod. Die Gespräche zwischen der Ukraine und den USA hätten allerdings kürzlich stattgefunden, so Kirby.

Nicht zuletzt verrieten die Anti-Miliz-Gruppen bei einem Auftritt vor Journalisten, dass ihr Equipment zumindest teilweise aus dem Bestand der ukrainischen Streitkräfte stammt. Es sei ihnen jedoch über Umwege in die Hände gefallen. Dass sie dabei also auch an militärische Ausrüstung aus den USA gelangten, scheint zumindest nicht unwahrscheinlich.

In Russland wächst indes vor dem Hintergrund der Belgorod-Attacken der Unmut über das Vorgehen des Kremls. Der Gouverneur der Region widersprach dem russischen Verteidigungsministerium. (Michelle Brey)

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