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Verheerende Flammen: Gefahrengut-Großeinsatz in Galvanik-Betrieb in Werl

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Von: Simon Stock

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Brand in Galvanik-Betrieb in Werl
In Werl im Kreis Soest ist in einer Galvanik-Anlage ein Großbrand ausgebrochen. Die Flammen loderten 50 Meter hoch. © Daniel Schröder

Großbrand im Kreis Soest: In einem Galvanik-Betrieb in Werl gerieten Chemikalien in Brand. Das Feuer ist jetzt gelöscht. Gefahrengüter sorgen für einen Großeinsatz.

Werl/Kreis Soest - Bilder wie aus einem Albtraum: In Werl im Kreis Soest (NRW) ist am Montag (6. Februar) in einem Galvanik-Betrieb ein Großbrand ausgebrochen. 350 Einsatzkräfte kämpften gegen die verheerenden Flammen, schreibt soester-anzeiger.de. Ihnen gelang es, das Feuer um kurz nach Mitternacht unter Kontrolle zu bringen. Das Ausmaß der Zerstörung ist riesig.

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Großbrand im Werl im Kreis Soest: Galvanik in Flammen, Lage eskaliert

Der Alarm wurde am Montag gegen 15.30 Uhr ausgelöst. Als die Feuerwehr-Einheiten das Gewerbegebiet Maifeld erreichten, quoll bereits dichter Rauch aus der ehemaligen Halle des Sportartikel-Herstellers Kettler. Gegen 18.30 Uhr eskalierte die Lage, als das Feuer in der Galvanik-Anlage durchzündete. Bis zu 50 Meter hoch waren die Flammen, die in den Himmel loderten.

„So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagte Feuerwehr-Sprecher Kevin Teipel. Die Einsatzkräfte mussten sich und alle Geräte zunächst in Sicherheit bringen. Sogar aus den Gullis der Umgebung stieg der Rauch.

Am frühen Abend war klar, dass es sich um Gefahrstoffe handelt, die in Flammen aufgegangen sind. Nach Informationen von soester-anzeiger.de ist in der Halle ein Becken mit einem 6000 Liter Salzsäure-Öl-Gemisch in Brand geraten. „Wir müssen gucken, welche Chemikalien sich in dem Betrieb vermischt haben“, sagte ein Feuerwehrsprecher. An ein Betreten der Halle war bis zum späten Montagabend nicht zu denken. 200 Feuerwehrkräfte waren zunächst im Werler Norden im Einsatz, weitere 150 wurden gegen 19 Uhr nachalarmiert. Sogar die Flughafenfeuerwehr Paderborn schickte ein großes Flugfeld-Löschfahrzeug. 

In der Nacht auf Dienstag gelang es den Einsatzkräften, das Feuer zwischen 0 und 1 Uhr unter Kontrolle zu bringen. Messungen haben ergeben, dass auch in der Nacht keine Gefahr für Mensch und Umwelt ausging. Während viele Kräfte abrücken konnten, blieb eine Brandsicherheitswache vor Ort. Wie Karsten Korte, Leiter der Feuerwehr Werl, auf Nachfrage mitteilte, mussten die Feuerwehrleute in der Nacht immer wieder kleinere Brände im Dachbereich löschen. Das kontaminierte Löschwasser wurde von einem Spezialunternehmen immer wieder abgepumpt. Ein Feuerwehrmann wurde bei dem Großeinsatz leicht verletzt.

Großbrand im Werl: 350 Feuerwehrleute im Einsatz

Bewohner wurden aufgefordert, Fenster und Türen zu schließen, um sich gegen die Rauchgase zu schützen. Über die Warn-App NINA ging eine entsprechende Warnung heraus, die auf den benachbarten Kreis Unna ausgeweitet wurde. Nach mehreren Stunden gab es kurz vor Mitternacht dann jeweils Entwarnung.

Die Firma Gebhardt-Stahl ist optimistisch, dass sie die Halle weiter nutzen kann. Es gab bereits eine Begehung, der betroffene Teil der Firmenhalle wurde jedoch noch nicht vom Statiker freigegeben.

Wie es zum Feuer kommen konnte, ist bislang noch nicht klar. Die Aufräumarbeiten laufen.

Im Keller eines Wohnhauses im Münsterland kam es zur Verpuffung in einem Propangasofen. Ein Mann wurde so schwer verletzt, dass er in eine Spezialklinik musste.

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