Geld spenden für die Ukraine: So können Sie sicher helfen
Hilfsbereitschaft und Solidarität sind groß in NRW: Viele Menschen wollen der Bevölkerung in der Ukraine helfen. Darauf sollten Sie für eine sichere Spende achten.
Hamm - Der Krieg in der Ukraine weckt in Nordrhein-Westfalen große Anteilnahme für das von Russland angegriffene Land in Osteuropa. Zahlreiche Menschen haben bei Großdemonstrationen am Sonntag ein eindeutiges Zeichen an Kreml-Chef Wladimir Putin gesendet - alleine in Köln nahmen 250.000 Menschen an einer Friedensdemo teil. Wer das Leid in der Ukraine mit einer Geldspende lindern möchte, der sollte auf ein Detail achten.
Land | Ukraine |
Präsident | Wolodymyr Selenskyj |
Einwohner | 44,13 Millionen (2020) |
Hilfe für die Ukraine: Hier können Sie sicher spenden
Wer jetzt Geld spenden möchte, sollte auf das Qualitätssiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) achten. Das Institut hat auf seiner Website eine Liste von Hilfswerken zusammengestellt, die Betroffene aus der Ukraine unterstützen. Die zertifizierten Organisationen bescheinigen damit einen angemessenen und wirtschaftlichen Umgang mit Spendengeldern. Das DZI bietet außerdem eine Spenderberatung mit Einzelauskünften zu den jeweiligen Organisationen an. Seit 1991 prüft das DZI seit 1991, wie karitative Organisationen ihre Spenden verwenden.
Eine Auswahl an Hilfsorganisationen, die sich in der Ukraine engagieren:
- Ärzte ohne Grenzen e.V. – Médecins Sans Frontières (MSF), Deutsche Sektion
- Deutscher Caritasverband e.V.
- Deutsches Rotes Kreuz e.V
- Diakonie Katastrophenhilfe
- Save the Children Deutschland e.V.
- SOS-Kinderdorf e.V
- UNO-Flüchtlingshilfe e.V.
- Samaritan’s Purse e. V.
- World Vision Deutschland e.V.
Tipps für das Spenden in Krisen- und Katastrophengebiete
Das DZI gibt sechs Tipps für das Spenden in Krisen und Katastrophengebiete:
Kompetenz hat Vorrang: Spender sollten sich vorher vergewissern, ob die ausgewählte Hilfsorganisation, sofern sie nicht das Spenden-Siegel trägt, die nötige Kompetenz besitzt, um in der Region wirksam Hilfe zu leisten.
Auf Zweckbindung verzichten: Um Spendengelder möglichst flexibel und wirksam einsetzen zu können, sollte auf eine Zweckbindung verzichtet werden. Hilfe ist nicht ausschließlich im betroffenen Land wichtig, sondern auch in Ländern, die geflüchtete Menschen aufnehmen.
Schnell, aber nicht übereilt spenden: Trittbrettfahrer nutzen Krisen, um Spendenaufrufe in der Öffentlichkeit zu platzieren. Dann kann es passieren, dass ein Großteil der Spenden in der Verwaltung versickert oder zur privaten Bereicherung missbraucht wird.
Höheres Risiko bei Spendenaufrufen im Internet und sozialen Netzwerken: Weil es in sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram und vielen Spendenplattformen nach Einschätzung des DZI keine Sicherheitsmechanismen gibt, sollten Spender die Organisation selber auf Seriosität prüfen. Spendenaufrufen von Privatpersonen oder Firmen sollten nur genutzt werden, wenn Spender diese persönlich kennen und ihnen vertrauen.

Vorsicht bei übertriebener Dringlichkeit des Spendenaufrufs: Emotionale Aufrufe ohne viele Informationen über die konkreten Hilfsmaßnahmen sollten mit Misstrauen behandelt werden. Spender sollten wissen, wie und für wen das gesammelte Geld eingesetzt wird.
Geldspenden sind besser als Sachspenden: Geldspenden können von Hilfsorganisationen oder direkt unterstützten Personen, Einrichtungen und Unternehmen flexibler und effizienter eingesetzt werden. Sachgüter sollten nur gespendet werden, wenn Betroffene und seriöse Organisationen gezielt um sie bitten.
Ukraine-Konflikt: Mehr als eine halbe Million Menschen flüchten
Nach Angaben der Vereinten Nationen sind bereits mehr als 500.000 Menschen in benachbarte Länder geflüchtet. Das gab der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, auf Twitter bekannt. Nach Deutschland kamen in den vergangenen Tagen rund 1800 aus dem Kriegsgebiet geflohene Menschen, wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums mitteilte. Die Landesregierung in NRW bereitet sich darauf vor, Flüchtlinge aufzunehmen.
Die Stadt Hamm ist auf eine mögliche Ankunft von Menschen aus der Ukraine in Hamm vorbereitet. 350 Plätze stehen ab sofort zur Verfügung. Außerdem gibt es eine Hotline für Helfer, ein Spendenkonto wird vorbereitet. Im Märkischen Kreis hat ein ukrainischer Pastor zwei Kleinbusse mit Hilfsgütern gefüllt. Ein Fahrzeug will er selber ins Krisengebiet steuern - im MK gibt es auch weitere Hilfsaktionen. Auch im Kreis Soest gibt es mehrere Hilfsaktionen: Bei der Thomas Baumaschinen GmbH aus Werl können beispielsweise noch Spenden abgegeben werden. *wa.de, come-on.de und soester-anzeiger.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA