Autobahnpolizei kontrolliert
Trotz Fahrverbots viele Lkw unterwegs: „Die bekommen alle Post von uns“ - brenzlige Situation auf der A2
Das witterungsbedingte Lkw-Fahrverbot auf den Autobahnen in den Regierungsbezirken Arnsberg, Münster und Detmold wird offenbar im großen Umfang missachtet. „Unscheinbar, aber rigoros“ würden Verstöße geahndet, heißt es bei der Autobahnpolizei in Dortmund.
[Update] Bergkamen/Bönen/Hamm – Wer am Montag zum Beispiel auf der A1 und A2 rund um das Kamener Kreuz unterwegs war, konnte sich nur wundern. Neben vereinzelten Pkw waren auch zahlreiche schwere Lastwagen unterwegs, gern auch mit ambitioniertem Tempo auf verschneiter Überholspur. „Ja, es stimmt. Etliche Lkw-Fahrer halten sich nicht an das Verbot“, bestätigt Amanda Nottenkemper, Sprecherin der Polizei in Dortmund, die für die Autobahnpolizei zuständig ist.
Verstoß gegen das Fahrverbot für Lkw auf Autobahnen: 60 Euro und Punkt in Flensburg
Ihren Worten nach schreiten die Beamten bei Vergehen nicht aktiv ein. Schon gar nicht würden angesichts der sichtbaren Gefahrenlage auf den Straßen verkehrsdidaktische Gespräche mit den Betroffenen geführt. Stattdessen notiert die Polizei die Kennzeichen der Transporter. „Die bekommen alle Post von uns, auch die ausländischen, das geht ruckzuck“, kündigt Nottenkemper an.
Bei Missachtung des Lkw-Fahrverbots werden demnach 60 Euro fällig, zudem gibt's für den Fahrer einen Punkt in der Verkehrssünderkartei in Flensburg. „Das tut dann schon weh“, sagt Nottenkemper.
Das Lkw-Fahrverbot von Sonntagabend gilt für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen und wurde am Montagmorgen zunächst bis 18 Uhr verlängert, am Abend folgte dann die Verlängerung bis 22 Uhr. Ausnahmen gibt's nicht – „auch nicht für Lebensmittel-Transporte“, verdeutlicht Nottenkemper, denn eine Verbesserung der Witterungslage sei absehbar.
Verstoß gegen das Fahrverbot für Lkw auf Autobahnen: Lastwagen auf A2 stellten sich quer
Wie viele Kennzeichen schon aufgeschrieben wurden, konnte Nottenkemper am Mittag nicht sagen. „Die ersten hatten wir schon in der Nacht im Block. Für Zahlen ist es aber noch zu früh.“ Die Liste dürfte lang werden, auch wenn es keine Extra-Kontrollen jenseits der üblichen Streifenfahrten gab.
Wie sinnvoll das Fahrverbot ist, zeigt unter anderem eine brenzlige Situation auf der A2 bei Dortmund. Dort stellten sich Lastwagen quer, der Verkehr staute sich. „Wir hatten in unserem Gebiet aber auch etliche weitere Fälle“, sagt Nottenkemper. Trotzdem: Auch am Abend waren hier noch reichlich Lkw unterwegs - gegen 20 Uhr war die Kolonne kurz vor Dortmund gut fünf Kilometer lang, teils zweispurig. Und wer durch den Stau musste, brauchte zwei Stunden. An vielen weiteren Stellen sei es bis in die Abendstunden zu mehreren Gefahrenstellen wegen festgefahrener Fahrzeuge gekommen, teilt die Polizei Dortmund am Abend mit. Vor allem an Steigungen oder im Bereich von Auf- und Abfahrten standen Lkw quer und blockierten die Fahrspuren.
Nottenkemper betont, dass viele Speditionen schon von sich aus ihren Fuhrpark wegen der Schneefälle und des Eisregens hätten stehen lassen; das sei auch sinnvoll gewesen. Doch es gab eben auch Unverbesserliche – die dafür nun zur Kasse gebeten werden.